FAQ zu #speyersteigtein


Das FAQ wird fortlaufend mit Ihren Fragen aktualisiert. Sie haben noch Fragen? Wir liefern Ihnen die Antwort. 

Weiter unten auf dieser Seite finden sie übersichtlich dargestellt weitere Dokumente und Informationen die den politischen Gremien bisher zur Verfügung gestellt wurden.


Allgemeines zum Nahverkehrsplan

  • Was ist ein Nahverkehrsplan?

    Ein Nahverkehrsplan ist ein Konzept, das die Ziele und Entwicklungen für den öffentlichen Personennahverkehr, kurz ÖPNV, einer Stadt vorgibt. Der ÖPNV umfasst die Verkehrsmittel, die jede*r nutzen kann, wie z. B. Bus und Bahn. 

    Im Nahverkehrsplan werden unter anderem folgende Kriterien festgelegt:

    • die Taktung und der Fahrplan 
    • ein Netz mit Umstiegspunkten und Verknüpfungspunkten zu anderen Verkehrsmitteln wie Bahn, Fahrrad, Auto, Carsharing, usw. 
    • das Tarifsystem 
    • die Art und Ausstattung der Fahrzeuge 
    • die Barrierefreiheit an den Haltestellen und in den Fahrzeugen 
  • Warum und wozu braucht die Stadt einen Nahverkehrsplan?

    Die Stadt ist gesetzlich dazu verpflichtet einen Nahverkehrsplan aufzustellen (§ 12 Nahverkehrsgesetz Rheinland-Pfalz). Er dient als Grundlage für die Ausgestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs. Der Nahverkehrsplan ist die Genehmigungsgrundlage für die Verkehrsunternehmen zur Befahrung der angedachten Linien. Zudem wird mit dem Nahverkehrsplan eine bestimmte Angebotsqualität festgelegt, wodurch unter anderem die Kosten der Stadt für den ÖPNV abgeschätzt werden können.

    Zudem soll der ÖPNV der Stadt mit dem Plan an die jeweils neuesten Entwicklungen und Bedarfe angepasst werden. Für die Menschen in Speyer soll dadurch ein wirtschaftliches und umweltfreundliches Angebot geschaffen werden, das mindestens gleichwertig wie das Auto ist. Somit soll der Umstieg auf Bus und Bahn attraktiver gemacht werden. Ein langfristiges Ziel ist es, den Individualverkehr, und dadurch auch die Abgase, zu reduzieren und somit die Umwelt zu entlasten. 

  • Wie läuft das Verfahren zur Aufstellung des Nahverkehrsplans ab?

    Verkehrsplaner*innen haben bereits eine Bestandsaufnahme der Verkehrssituation in Speyer durchgeführt, diese analysiert und erste Eckpunkte herausgestellt. Zu diesen Eckpunkten aber auch zu anderen Themen im Busverkehr sind nun Sie als Bewohner*innen Speyers gefragt. Sie haben die Möglichkeit Ihre Meinung zu äußern. Daraufhin wird ein Nahverkehrsplan erstellt. Voraussichtlich Ende 2021 wird ein fertiger Entwurf des Nahverkehrsplans beschlossen. Darauf folgt die Anhörung der Träger öffentlicher Belange, sodass der Nahverkehrsplan Anfang 2022 endgültig vom Stadtrat beschlossen werden kann.

    Der Nahverkehrsplan ist daraufhin die Grundlage für das Vergabeverfahren zur Verkehrsaufnahme im Dezember 2023. Verkehrsunternehmen können sich daraufhin bewerben und die Vorgaben des Nahverkehrsplans erfüllen. Das Vergabeverfahren ist europarechtlich genormt und dauert 27 Monate.

  • Wer ist zuständig für die Aufstellung des Nahverkehrsplans?

    Zuständig für die Aufstellung des Nahverkehrsplans ist die Stadtverwaltung Speyer. Bearbeitet wird das Thema von der Abteilung Tiefbau, Verkehrsplanung, ÖPNV. Unterstützt wird diese von externen Büros hinsichtlich Verkehrsplanung, Öffentlichkeitsarbeit und Antriebsart. Das letzte Wort hat allerdings der Stadtrat, hier muss der Nahverkehrsplan beschlossen werden.

  • Wann tritt der Nahverkehrsplan in Kraft?

    Der Nahverkehrsplan ist aktuell in der Planung. Im Jahr 2022 soll dieser in Kraft treten. Die Busse werden dann ab Dezember 2023 nach den neuen Vorgaben verkehren.

  • Wie lange ist der Nahverkehrsplan gültig? 

    Alle fünf Jahre wird ein Nahverkehrsplan erstellt oder aktualisiert. Auf der Grundlage des Nahverkehrsplans werden Verträge mit den Verkehrsunternehmen geschlossen. Diese gelten meistens über 10 Jahre. 

  • Wo ist der Nahverkehrsplan gültig?

    Der Nahverkehrsplan betrifft das Stadtgebiet von Speyer. Hierbei handelt es sich um die aktuellen Buslinien 561 bis 569.

  • Wen betrifft der Nahverkehrsplan konkret?

    Der Nahverkehrsplan ist nach außen nicht unmittelbar rechtlich verbindlich. Der Plan legt allerdings die Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung des Busverkehrs fest. Somit hat der Nahverkehrsplan direkte Auswirkungen auf die künftigen Nutzer*innen des ÖPNV der Stadt Speyer. Aber auch für Menschen, die den ÖPNV nicht nutzen ist der Plan relevant, denn wie und wo die Busse fahren, hat Auswirkungen auf die Stadtentwicklung insgesamt.

  • Welche Vorteile entstehen durch die Aufstellung des Nahverkehrsplans?

    Durch den Nahverkehrsplan wird der politische Wille formal dokumentiert. Dadurch entsteht eine Transparenz und Nachvollziehbarkeit der folgenden politischen Entscheidungen. Ebenso werden die Zielsetzungen dauerhaft festgehalten. Der Nahverkehrsplan dient ebenso zur Abstimmung mit benachbarten Aufgabenträgern (Landkreise und kreisfreie Städte). Außerdem werden alle nahverkehrsrelevanten Themen gebündelt in einem Plan dargestellt.

    Ein sehr großer Vorteil ist, dass mit der Aufstellung des Nahverkehrsplans die Möglichkeit besteht, das ÖPNV-Angebot in Speyer zu verbessern und zu optimieren.

  • Muss ich künftig mit mehr Kosten bei der ÖPNV Nutzung rechnen?

    Die Tarifgestaltung ist ein Teil des Nahverkehrsplans. Die Stadt Speyer ist Mitglied im Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN). Dieser stellt die Satzung über einen einheitlichen Verbundtarif auf. Die Entwicklung der Kosten wird demnach von allen Kreisen und kreisfreien Städten im ZRN einheitlich beschlossen. Der Nahverkehrsplan hat demnach keine direkte Auswirkung auf die Kosten der ÖPNV Nutzung.

  • Was kann ich zum Nahverkehrsplan beitragen?

    Sie können grundsätzlich alle Fragen und Bedenken äußern, die Sie haben. Wir möchten aber zudem Ihre Meinung zu folgenden Punkten hören:

    • Auf welcher Strecke soll der Bus künftig durch die Innenstadt fahren?
    • Soll es in Speyer (wieder) einen City-Shuttle geben?
    • Wie sollen die Bushaltestellen am Postplatz organisiert werden?
    • Was verstehen Sie unter einem attraktiven Busverkehr?



Allgemeines zum ÖPNV in Speyer

  • Wie sieht das aktuelle Liniennetz aus?

    Das aktuelle Liniennetz wurde im Jahr 2013 beschlossen und kann auf den nachfolgenden Karten eingesehen werden. Dabei handelt es sich um einen geografischen sowie um einen schematischen Liniennetzplan.

  • Wie sind die einzelnen Buslinien ausgelastet?

    Es liegen Zahlen aus einer Erhebung aus dem Jahr 2015 vor. Diese Zahlen geben die ungefähre Auslastung nach Linien an einem Schulwerktag (Montag bis Freitag) an.

    LinieFahrgäste pro Tag
    561: Hbf. – Universität
    200
    562: Hbf. – Stadtwerke
    880
    563: Hbf. – Platz Ravenna
    1.280
    564/565: Speyer Nord – Hbf. – Flugzeugwerke
    3.730
    566: Hbf. – Altenheim
    70
    567: Hbf. – Hafenstraße
    70
    568: Hbf. – Römerberg
    940
    569: Hasenpfühlerweide – Hbf. – Quartiersmensa West
    90
    Gesamt
    7.260


Fragen zu den Eckpunkten

  • Was sind die Eckpunkte im Nahverkehrsplan?

    Im Nahverkehrsplan gibt es vier Eckpunkte, die im ersten Schritt detaillierter behandelt werden. Diese wurden durch die Verkehrsplaner definiert. Sie sind ausschlaggebend für die gesamte Ausgestaltung des Liniennetzes. Der Stadtrat soll im Juli richtungsweisende Entscheidungen zu diesen Punkten treffen. Diese Eckpunkte sind folgende:

    • Busverkehr in der Maximilianstraße
    • Busgröße
    • City-Shuttle
    • Haltestelle am Postplatz
  • Was spricht für Busse in der Maximilianstraße, was dagegen?

    Ein Eckpunkt, der im Nahverkehrsplan behandelt wird, ist der Busverkehr in der Maximilianstraße, der Haupteinkaufsstraße der Stadt. Die gute Erreichbarkeit der Innenstadt vom Bahnhof oder anderen Teilen Speyers ist besonders wichtig. So dürfen aktuell die Buslinien 564, 565 und 568 im Gegensatz zum Auto, die Maximilianstraße befahren und Fahrgäste an den Haltestellen ein- und aussteigen lassen. Die Haltestellen direkt in der Einkaufsstraße haben den Vorteil, dass Fahrgäste direkt zu den Einkaufsmöglichkeiten gelangen oder mit ihren Einkäufen direkt in den Bus steigen können. Als Nachteile können der Verkehrslärm und die Beeinträchtigung des Stadtbildes gesehen werden. Zudem ist beim Überqueren der Straße Vorsicht geboten, auch wenn die Maximilianstraße eine Fußgängerzone ist und Fußgänger dementsprechend Vorrang haben.

  • Welche Alternativen zum Busverkehr auf der Maximilianstraße gibt es?

    Eine vorstellbare Alternative würde südlich der Maximilianstraße über die Ludwigstraße verlaufen, ähnlich der Verlegung bei Weihnachtsmarkt oder anderen Festen in der Speyerer Innenstadt. Mit dieser Umlegung würde sich die Dauer der Busfahrt verlängern und der Takt müsste angepasst werden. Zudem sind die Straßen der Alternativroute sehr eng und für Busfahrer*innen dadurch schwieriger zu befahren. Die entsprechenden Straßen müssten daher so angepasst werden, dass ein aneinander Vorbeifahren von zwei Bussen jederzeit möglich ist. Auch für Fußgänger*innen wäre dies eine Umstellung. Um die Bushaltestellen zu erreichen, müssen diese weitere Strecken zurücklegen, vor allem wenn sie aus dem nördlichen Bereich der Maximilianstraße kommen. Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen kann dies herausfordernd sein.

    Eine weitere Alternative ist die Führung der Busse über die Johannesstraße. Aufgrund der Einbahnstraßenregelung ist dies jedoch nur in Richtung Norden möglich. Für den Rückweg muss dementsprechend eine weitere Alternative gefunden werden.

  • Worum genau geht es am Postplatz?

    Der Postplatz ist aktuell neben dem Bahnhof in Speyer der zentrale Umstiegspunkt für den Busverkehr. Er verknüpft die Innenstadt mit vielen Teilen der Stadt. Neben dem Busverkehr bewegen sich hier weitere Verkehrsteilnehmer*innen wie Fußgänger*innen, Autofahrer*innen und Radfahrer*innen. Durch den regen Verkehr entsteht oftmals eine unübersichtliche Situation. Im Rahmen des neuen Nahverkehrsplans soll der Postplatz daher umgestaltet werden. Dafür wird über die Neuanordnung der Bushaltestellen diskutiert. Ziel ist es einen übersichtlichen Platz zu erhalten, der weitere Gestaltungen möglich macht.

    Zentrale Fragestellungen beim Postplatz sind: Soll der Postplatz weiterhin Umsteigepunkt mit entsprechenden Wartezeiten der Busse sein? Soll es weiterhin Bushaltestellen direkt am Postplatz geben?

  • Was spricht für einen Umsteigepunkt am Postgraben, was dagegen?

    Der Umsteigepunkt zeichnet sich dadurch aus, dass Wartezeiten zur Verbesserung von Umstiegen zwischen einzelnen Linien ermöglicht werden. Dies geht mit einer ausreichenden Flächen-Kapazität für die Busse und sicheren Fußverbindungen zwischen einzelnen Haltestellen einher.

    Am Postgraben ist ein deutlich größerer Straßenquerschnitt gegeben als z.B. in der Bahnhofstraße neben der Postgalerie oder in der Gilgenstraße. Aufgrund der Bushaltestellenbucht steht am Postgraben deutlich mehr Platz für Busse zur Verfügung, sodass der Autoverkehr auf der Bahnhofsstraße weiterhin fließen kann. Die Gehwege sind für eine hohe Zahl an Fahrgästen aktuell recht schmal. Auch das Ausklappen der Rampe für Rollstuhlfahrer*innen ist aufgrund der schmalen Gehwege aktuell nicht möglich. 

    Weiterhin gibt es Planungen den Postplatz umzugestalten. Bei einer Verlagerung des Umsteigepunktes weg vom Postplatz an den Postgraben nimmt der ÖPNV im Rahmen der Umgestaltung des Postplatzes weniger Raum ein. Auch wenn der Umsteigepunkt an den Postgraben verlagert wird, sind Haltestellen direkt am Postplatz in verschiedenen Varianten möglich. Der entscheidende Faktor ist, dass die Wartezeiten der Busse nicht mehr am Postplatz stattfinden.

  • Was war eigentlich der „City-Shuttle“?

    Der City-Shuttle war bis Ende 2013 in Speyer vom Hauptbahnhof über die Maximilianstraße, Domplatz und Stadtbad bis zur Haltestelle Flugzeugwerke und zurück unterwegs. Die Busse fuhren Montag bis Samstag-Nachmittag im 10-Minuten-Takt, samstagabends sowie sonntags im 15-Minuten-Takt. An einem normalen Wochentag fuhren rund 2.700 Fahrgäste mit dem City-Shuttle.

    Der „Shuttle-Bus“ war ein sogenannter „Midibus“ des Hersteller Van Hool (Typ A 308). Der Bus war 9,5 m lang und 2,35 m breit, er hatte 23 Sitzplätze. Dieser Bus hatte eine bauliche Besonderheit, die zweite Tür befand sich unmittelbar am Heck des Fahrzeuges.

    Anfang 2014 wurde in Speyer ein neues Liniennetz realisiert. Der City-Shuttle ist im neuen Konzept in das neue Linienpaar 564/ 565 aufgegangen. Die Busse dieses Linienpaares fahren nunmehr von Speyer-Nord über Hauptbahnhof, Maximilianstraße, Domplatz und Bademaxx bis zur Haltestelle Flugzeugwerke und zurück. Die Taktfolge auf der Strecke des vorherigen City-Shuttles beträgt nur noch 15 Minuten. Eingesetzt werden auch größere Busse, sogenannte „Standardlinienbusse“ mit einer Länge von 12 Metern und einer Breite von 2,55 Metern.

    Eine weitere Besonderheit war im City-Shuttle der Fahrpreis. In den 2000er Jahren betrug er genau einen Euro. Seit 2014 gibt es den City-Tarif, der den ganzen Tag in allen Bussen für Fahrten zwischen der Endstelle Flugzeugwerke und dem Hauptbahnhof gilt und 1,20 Euro kostet.

  • Würde der Shuttle von damals wieder eingeführt werden? 

    Die Marktbedingungen für einen City-Shuttle in der Form, wie er in den 1990er und 2000er Jahren verkehrte, haben sich verändert:

    Der Einkaufsverkehr ist nach großangelegten wissenschaftlichen Mobilitätsuntersuchungen (MiD 2017) in seiner Ausprägung und Größenordnung zumindest von Montag bis Freitag merklich zurück gegangen. Samstags ist die Situation anders, da haben wir Zuwachs im Einkaufsverkehr. Bereits vor der Pandemie hat der Online-Handel zu weniger Einkaufsverkehr gegenüber der Situation Anfang der 2000er Jahre geführt. Die Corona-Pandemie hat den Trend, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur temporär sondern nachhaltig, beschleunigt. Diese Entwicklung ist auch in anderen Städten erkennbar. Zudem ist zu erkennen, dass die Senioren der heutigen Generation, insbesondere Frauen, wesentlich mehr Auto und weniger mit dem ÖPNV fahren. Die Senioren waren nach unseren Erkenntnissen wichtige Shuttle-Nutzer. Die Situation und den Fahrgastmarkt wie vor 20 Jahren dürfte der City-Shuttle (leider) nicht mehr 1:1 vorfinden.

    Der damalige „Shuttle-Bus“ des Hersteller Van Hool (Typ A 308) ist heutzutage nicht mehr am Markt verfügbar. Es gibt jedoch ähnliche Midbusse, die den heutigen Anforderungen entsprechen. Weitere Informationen zu den Busgrößen finden Sie in den nachfolgenden Punkten des FAQ.


  • Was ist eigentlich ein „Standardlinienbus“?

    Standardlinienbusse sind, wie es der Name schon treffend sagt, der „Standard“ im städtischen und regionalen Busverkehr in Deutschland. Sie sind weit verbreitet und werden von fast allen namhaften Busherstellern angeboten, meist auch mit Elektroantrieb.

    Diese Busse sind rund 12 Meter lang und 2,55 m breit. Sie haben vollbesetzt, je nach Typ, 95 bis 110 Sitz- und Stehplätze. [Quelle] Bei Bussen mit Elektroantrieb reduziert sich die Fahrgast-Kapazität geringfügig.

    Das heute in Speyer im Stadtbusverkehr eingesetzte Fahrzeug ist ein solcher Standardlinienbus.


  • Und was ist ein „Midibus“?

    Der Midibus ist die um rund zwei Meter kürzere Bauform des Standardlinienbusses. Er ist optisch und häufig auch konstruktiv nah am Standardlinienbus des jeweiligen Herstellers. [Quelle]

    Die Abmessungen der Midibusse zeigen eine recht große Bandbreite

    • in der Länge von 8,5 bis 10,5 Metern,
    • in der Breite von 2,3 bis 2,55 Metern.

    Die Platzkapazitäten liegen verständlicherweise unter den Standardlinienbussen. Ein 10,5-Meter-Bus hat, wenn alle Flächen mit stehenden Fahrgästen besetzt sind, rund 85 Sitz- und Stehplätze. Ein Midibus mit 9,5 Metern Länge (siehe Abbildung nächster Punkt) weist eine Kapazität von bis zu 65 Sitz- und Stehplätzen auf.

    Midibusse sind deutlich weniger verbreitet als Standardlinienbusse: 2018 gab es bei den im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten Verkehrsunternehmen rund 250 Midibusse und 10.750 Standardlinienbusse. [Quelle]

  • Über welche Platzkapazitäten verfügen Midibusse und Standardlinienbusse?

    Bei der Betrachtung der jeweiligen Fahrzeuge eines Herstellers, der beide Busgrößen jeweils auch mit Elektroantrieb anbietet, ist erkennbar, dass Midibusse eine merklich geringere Platzkapazität aufweisen.

    Warum ist das so? Midibusse haben bei einer Breite von nur rund 2,3 Metern einen konstruktiven Nachteil. Im Gegensatz zur Normalbreite von 2,55 m können nicht zwei Sitze auf jeder Seite im Bus angeordnet werden, sondern auf einer Seite zwei Sitze und auf der anderen Seite nur ein 1,5-Sitzer.

    In Midibussen sind, insbesondere wegen des kürzeren Radstandes, Mehrzweckflächen im mittleren Busteil für Rollstühle, Rollatoren, Kinderwagen und auch Fahrräder nur deutlich kleiner realisierbar.


Was wurde bereits beschlossen?

Der Stadtrat hat im September 2021 einige Grundlagen zum zukünftigen Nahverkehr in Speyer beschlossen. Es wurden Entscheidungen zu den oben genannten Eckpunkten getroffen. Darauf aufbauen kann der zukünftige Speyerer Nahverehr entwickelt werden. Hier werden die Entscheidungen nochmals kurz erläutert:

  • Befahrung der Maximilianstraße?

    Ja, die Maximilianstraße wird weiterhin vom ÖPNV befahren - zukünftig nur noch von einer "Shuttle"-Linie. Damit ist die Innenstadt weiterhin sehr gut mit dem Bus erreichbar und kurze Wege in die zentrale Fußgängerzone sind weiterhin sichergestellt. Alternative kleinräumige Linienführungen zwischen Dom und Postplatz, etwa durch die Ludwigstraße, stellen keine wirkliche Alternative dazu dar. Die Maximilianstraße wird ausschließlich mit der "Shuttle"-Linie befahren, weitere Linien werden hier nicht entlang geführt. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung hat sich eine Mehrheit der Befragten ebenfalls für eine weitere Befahrung der Maximilianstraße ausgesprochen

  • Wie sieht die "Shuttle"-Linie aus?

    Die zukünftige "Shuttle"-Linie wird vom HBF/ZOB über Postplatz, Maximilianstraße und Domplatz bis zu den Flugzeugwerken geführt. Im Gegensatz zur heutigen Situation fährt diese Linie nicht weiter bis nach Speyer-Nord. Speyer-Nord wird zukünftig von einer anderen Linie bedient, deren Linienführung in den nächsten Wochen erarbeitet wird. Die "Shuttle"-Linie wird in einem dichteren Takt fahren, mindestens alle 7,5-Minuten. Das "City-Ticket" wird auf dieser Linie weiterhin erhältlich sein. Ebenso sollen die Busse dieser Linie einheitlich gestaltet und an das Speyerer Stadtbild angepasst werden. Kurze Taktzeiten, das günstige "City-Ticket", einheitliche Gestaltung und einfache Linienführung waren auch Aspekte, die während der Bürgerbeteiligung vielfach angesprochen wurden. All diese Aspekte werden mit der "Shuttle"-Linie erfüllt.

  • Welche Busgrößen werden eingesetzt?

    Im Stadtgebiet werden größtenteils Standardlinienbusse eingesetzt - mit Ausnahme der Shuttle-Linie, dort werden Midibusse fahren. Eine genauere Beschreibung der verschiedenen Busgrößen finden Sie im FAQ. Damit fahren auf der Maximilianstraße ab Dezember 2023 wieder kleinere Busse, diese sind im Stadtbild weniger auffällig. Im sonstigen Stadtgebiet auf allen weiteren Linien werden weiterhin die bekannten Standardlinienbusse fahren.

  • Welche Rolle spielt der Postplatz?

    Um der Gestaltung des Postplatzes mehr Spielraum zu ermöglichen werden Wartezeiten der Busse vom Postplatz an den Postgraben verlagert. Der Postgraben wird damit zukünftig neben dem ZOB der weitere Umstiegspunkt des innerstädtischen Busverkehrs. Im Bereich Postplatz/Gilgenstraße werden sich weiterhin Haltestellen befinden, um keine Verschlechterung gegenüber der Ist-Situation zu erzeugen.

  • Über welche Antriebsart verfügen die Busse zukünftig? 

    Die gesamte Busflotte soll mit Elektrobussen betrieben werden. "Lokal emissionsfreie" Fahrzeuge einzusetzen, ist im Laufe diesen Jahres gesetzlich verankert worden. Dadurch ist es mittlerweile verpflichtend mindestens zu einem Teil alternative Antriebe einzusetzen. Durch eine entsprechende Förderung des Bundes sind die Kosten des Einsatzes von Elektrobussen langfristig mit den Kosten von Dieselbussen gleichzusetzen. Die Präferenz liegt bei Batteriebussen (BEV) mit Depotladung.

  • In welchem Umfang soll der Busverkehr weiterentwickelt werden?

    Das Stadtbussystem soll nennenswert ausgebaut werden. Vor allem in Stadtteilen, in denen noch Verbesserungsbedarf besteht, soll die Anbindung ausgebaut werden. Es wird grundsätzlich eine dichtere Bustaktung geben. Durch die Änderung der Linienführung sollen Bereiche schneller oder direkter an die Innenstadt, den Hauptbahnhof oder andere wichtige Einrichtungen angebunden werden. Das Ziel ist es, die Nachfrage im Speyerer Busverkehr um 50 % zu steigern.


Ergänzende Dokumente zum Nahverkehrsplan