Mitmachen beim Hummelgarten
Wer gerne ganz praktisch etwas für Wildbienen tun möchte, ist eingeladen im Team der ehrenamtlichen „Hummelgärtner“ mit anzupacken bei Anlage und Pflege des Gartens. Denn das ist eine Grundidee des Hummelgartens: Er soll Bürger/-innen zum Nachahmen und Mitmachen einladen und motivieren aktiv etwas zur Artenvielfalt in der Stadtnatur beizutragen.
Das erste Hummelgartenjahr
„Speyerer Hummelgarten – hier entsteht ein Biotop für Wildbienen“, im November 2018 wurde am Rand einer Brachfläche hinter dem Judomaxx das Schild mit der Wegwarte errichtet. Nach dem Bau von Weg und Trockenmauer kennzeichnete es den „Rohbau“ des Hummelgartens.
Seither ist Einiges geschehen. Zum offiziellen Start im Dezember pflanzte Stefanie Seiler, damals noch Beigeordnete, heute Oberbürgermeisterin der Stadt den ersten Baum.Zeitig im März 2019 war eine erste Pflanzaktion angesagt. Wildbienen- und Gartenfreunde trotzten bitterkalten Temperaturen und eisigem Wind und ließen sich von Gärtnermeister Strickler, dessen Spezialgebiet Wildstauden sind, in die Grundzüge des Naturgartens einführen.
Sieben Naturfreunde betätigen sich mittlerweile regelmäßig als „WildbienengärtnerInnen“. Nach einem Naturgartenkonzept pflanzen sie Stauden und Sträucher, - Arten, die die hier der freien Natur vorkommen könnten und im Garten eine gute Figur machen. Manchmal sind die Gärtner im „Wettstreit“ mit den zahlreichen Kaninchen, die sich von warmen Sandflächen und offenbar schmackhaften Blumen ebenfalls eingeladen fühlen. Den übermächtigen Aufwuchs von Ackerwinden und Brombeere im Schach zu halten, damit die neu gepflanzten Arten eine Chance haben, ist noch eine Daueraufgabe.
Die Ansaaten verschiedener Wildblumenmischungen sehen die Wildbienengärtner als laufendes Experiment, an dem man viel lernen kann. Der Hummelgarten bringt Überraschendes, ständig ist Neues zu entdecken, Fragen und Diskussionen zur Entwicklung gehen nicht aus– es ist ein spannendes Projekt. Und ein Projekt das Freude macht, denn selbst wenn nicht alles genau nach Plan sprießt: Schon in dieser allerersten Vegetationsperiode lassen sich zahlreiche summende sonnenliebende Blumenbesucher beobachten.
Am offenen Mitmachtag konnten von Mai bis September an jedem ersten Donnerstagnachmittag im Monat Interessierte das Hummelgartenteam mit Gummistiefel und Grabgabel unterstützen-und bei Kaffee und Kuchen Idee und Leute kennenlernen.
Nicht nur erwachsene Gärtner, auch Kinder können den Hummelgarten erleben und naturgärtnerisch Hand anlegen. Über die Volkshochschule können die Gartensamstage einzeln gebucht werden. Mit Hacke, Grabgabel, Akkuschrauber geht es zur Sache. Und ganz erstaunlich, was im Lebensraum der Wildbienen alles entdeckt werden kann: Auch Regenwürmer, Schnecken, Heuhüpfer, Schmetterlinge, Raupen sind interessante Gartenbewohner.
Jüngstes Bauprojekt am Hummelgarten war die Errichtung eines Pavillons als Regenschutz und Sitzplatz. Dank des Ehrenamtseinsatzes eines sehr motivierten Teams von SAP steht der Pavillon „im Rohbau“ Dachbegrünung und „Innenausbau“ sind die nächsten Mitmachaufgaben
Das Ziel vor Augen, mit dem Hummelgarten einen Lern-und Begegnungsort zu entwickeln, hat die Bieneninitiative noch viele Vorhaben: Weitere Beete, Infotafel, Pflanzenschildchen, Sitzmöglichkeit, interessante Zäune und Begrenzungen. MitmacherInnen sind bei jedem Teilprojekt willkommen.
Menschen mit Faible für Naturfotografie wären eine echte Bereicherung. Vieles könnte angeknüpft werden, wenn Tiere und Pflanzen übers Jahr fotografisch dokumentiert würden. Vielleicht fänden Fotograf und Hummelgarten sogar eine virtuelle Fan-Gemeinde, die Anregung aus dem Garten zöge oder umgekehrt die Gärtner inspirierte.
Die Vision für den Hummelgarten ist unbescheiden: Er soll Schaugarten, Lern und Erlebnisort sein. Er soll zeigen, dass es zu unserer Kultur gehört, auf Natur zu schauen, zu hören, zu achten. Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten denkbar.
Förderer des Hummelgartens
Die Bieneninitiative freut sich, dass der Serviceclub Lions Palatina und Mann+Hummel das Projekt unterstützt haben.