Aufgrund der Fusion des Stiftungskrankenhauses der Stadt Speyer mit dem Krankenhaus der Evangelischen Diakonissenanstalt wurde die Nutzung des „Stifts“ nach und nach bis 2019 aufgegeben. Durch die Aufgabe der Krankenhausnutzung steht ein aus verschiedensten Gründen hochinteressantes, innerstädtisches Grundstück samt Gebäudekomplex für eine Umnutzung zur Verfügung, die in ihrer Dimension und ihrem Projektcharakter die große Chance und das Potenzial hat, die zukünftige Stadtentwicklung nachhaltig äußerst positiv zu beeinflussen.
Das Objekt befindet sich momentan im Eigentum der städtischen Bürgerhospitalstiftung. Dies bedingt, dass zum einen auch zukünftig der Stiftungszweck erfüllt werden muss (Gemeinnützigkeit, Versorgung von Senioren und Bedürftigen), zum anderen aber auch, dass die Stadt in ihrer Rolle als Stiftungsvorstand ein Mitbestimmungsrecht bei der Grundstücksentwicklung hat.
Generell ist das Ziel, das Gebäude bestmöglich umzunutzen und ein „inklusives Wohnquartier“ zu gestalten. Es soll ein Ort der Begegnung für Jung und Alt, betreutes Wohnen/Tagespflege, gemeinschaftliches Wohnen /Mehrgenerationen-Wohnen in Verbindung mit gesundheitlichen Einrichtungen sowie Räumlichkeiten für innovatives Arbeiten geschaffen werden. Außerdem soll auch die Freiraumgestaltung des gesamten Grundstücks mit in Betracht gezogen werden.
Über den Prozess der Bürgerbeteiligung sollen die finalen Vorgaben zur Umnutzung des Gebäudes und der Freiflächen des Grundstücks, einschließlich der städtebaulichen Einbettung in das Umfeld, definiert werden. Die Zusammenfassung der Ergebnisse & Präferenzen aus dieser Beteiligung soll eine „Gestaltungsfibel“ ergeben, die wiederum die Grundlage für den danach anstehenden Architektenwettbewerb sein soll. Wobei auch hier wie immer zu beachten ist, dass die zuständigen Gremien bzw. der Stadtrat dann nach Vorlage der besagten Beteiligungsergebnisse die letztendlichen Entscheidungen fällen & verantworten, welcher Variante und auch welchem finalen, architektonischen Entwurf der Vorzug gegeben wird.

Der Beteiligungsprozess zur Umnutzung des Stiftungskrankenhauses besteht im Wesentlichen aus:
- der Etablierung einer Lenkungsgruppe (siehe rechts, "Lenkungsgruppe"), in der die Abteilungen der Verwaltung (insb. Hochbau, Stadtplanung, Grünplanung, Tiefbau, Verkehrsplanung, Wirtschaftsförderung, Brandschutz) zusammenarbeiten,
- der Einberufung eines Expertenhearings (siehe rechts, "Expertenhearing"), in der Politik, Anwohnende, Mitglieder des Gestaltungsbeirates sowie Vertreter*innen aus Senioren- / Integrationsbeirat und Jugendstadtrat beraten
- sowie aus unterschiedlichen Beteiligungsformaten für die Bürgerschaft (Online Befragung, Ausstellung der potenziellen Nutzungsvarianten, Vorträge & Präsenzveranstaltungen; siehe rechts, "Bisheriger Beteiligungsprozess").
Es sollen gemeinsam Ideen zur zukünftigen Nutzung und Architektursprache des ehemaligen Stiftungskrankenhauses gesammelt, diskutiert und bewertet werden. Ziel ist eine Grundsatzentscheidung zur weiteren Nutzung und Gestaltung des gesamten Areals.
Die einzelnen Prozessphasen stellen sich folgendermaßen dar:
1. Grundlagenermittlung:
Ziel der Grundlagenermittlung ist es, gleich zu Beginn alle Möglichkeiten und Grenzen für anstehende Nutzungen zu definieren, um auch bestehende Erwartungshaltungen realistisch einzuschätzen zu können. Hierbei sind das Gebäude selbst aber auch das parkähnliche Grundstück um das Gebäude herum zu untersuchen. Eine bereits erstellte hochbauliche Machbarkeitsstudie zeigt unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten zu architektonischen Themen auf, wie z.B. die Möglichkeit einer Aufstockung. Im Laufe des Prozesses werden die Ergebnisse von uns aufbereitet und zu gegebener Zeit in die Öffentlichkeit getragen. Des Weiteren erfolgt eine städtebauliche Umfeld- und Grundstücksanalyse, bei der z.B. Grünstrukturen und deren Nutzungen, Wegebeziehungen, Erschließungsdetails etc. zusammengetragen werden. Darüber hinaus wird eine Bedarfs- und Nutzungsanalyse durchgeführt, bei der alle Fachabteilungen der Verwaltung mit einbezogen werden.
Die Ergebnisse, der im Frühjahr 2023 durchgeführten Umfrage unter der Bürgerschaft können Sie unter www.speyer.de/stiftungskrankenhaus-umfrage einsehen. Um allen Bürgerinnen und Bürgern eine Teilnahme zu ermöglichen, haben wir die Umfrage sowohl digital als auch analog durchgeführt. Damit konnten sich alle interessierten Menschen mit Vorschlägen zu zukünftigen Nutzungen in den Prozess einbringen.2. Auswertung/Bewertung:
Durch die oben erläuterte Grundlagenermittlung sollen Restriktionen und Ziele in Bezug auf Städtebau, Hochbau und Freiraumplanung formuliert und in einem Nutzungskatalog mit Vorgaben zu Hochbau und zur Planung des Grundstücks & des Umfelds festgehalten werden.
Ein erster Kick-off-Termin mit einer Lenkungsgruppe, bestehend aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung, fand am 18. März 2024 statt. Ziel des Termins war es, den Akteuren die Ergebnisse aus der vorangegangenen Phase der Grundlagenermittlung vorzustellen und gemeinsam die jeweiligen Nutzungsideen zu diskutieren und daraus erste Nutzungsmodelle zu entwickeln. Zu diesen ursprünglich drei Nutzungsszenarien (siehe rechts, Leiste "Potenzielle Nutzungsvarianten") wurden im Anschluss an die Lenkungsgruppe Planskizzen erstellt.
Des Weiteren fand am 29. August 2024 ein Expertenhearing mit Vertreter*innen aus Politik, Gestaltungsbeirat, Senioren- und Integrationsbeirat, Jugendstadtrat sowie zwei Anwohnenden (Losverfahren) statt. Bei diesem Termin wurden die drei bestehenden Nutzungsmodelle diskutiert und eine Vorauswahl möglicher Nutzungskombinationen getroffen. Dabei ergab sich aus der Expertendiskussion als Synthese aus den drei schon bestehenden Varianten eine vierte Variante (siehe rechts, Leiste "Potenzielle Nutzungsvarianten"), bei welcher die Experten versuchten, Vorteile der unterschiedlichen Modelle zu kombinieren & Synergieeffekte zu erzielen. Gemeinsam wurden des Weiteren bauliche, städtebauliche und grünplanerische Rahmenbedingungen definiert, die als Grundlage für die nächste Prozessphase dienen sollen. Sowohl soziale Aspekte als auch die Thematik der Auswirkung des Klimawandels wurden hierbei besonders berücksichtigt.
3. Formulierung von Leitlinien zur Umsetzung:
Diese Phase des Beteiligungsprozesses hat das Ziel, alle Erkenntnisse in einer finalen Gestaltungsfibel festzulegen, die Grundlage für die Auslobung des für 2026 geplanten Architektenwettbewerbs sein wird. Hierzu soll zum Jahresbeginn 2025 die Stadtgesellschaft erneut in den Prozess mit eingebunden werden.
Am 13. März 2025 fand eine Auftaktveranstaltung mit Ausstellung der vier erarbeiteten, potenziellen Nutzungsvarianten (s.o.) statt. Drei Impulsvorträge zu in diesem Kontext relevanten Themen fanden am 11.03., 12.03. und 14.03.2025 statt. Die Auftaktveranstaltung bot die Möglichkeit, Feedback aus der Öffentlichkeit zu den möglichen Nutzungsvarianten zu erhalten und eine Übersicht zu bekommen über Wünsche, Vorstellungen & Präferenzen seitens Bürger in Bezug auf die zukünftige Umgestaltung des ehemaligen Stiftungskrankenhauses.
Als nächster Schritt ist ein zweites Treffen der Lenkungsgruppe in Form eines Workshops geplant. Die Lenkungsgruppe kann auch durch Vertreter*innen des Expertenhearings oder durch Akteure, die sich im Laufe des Prozesses als Schlüsselpersonen herausgestellt haben, erweitert werden. Im Workshop werden auf Grundlage der gesammelten Erkenntnisse aus dem Expertenhearing und der Bürgerbeteiligung finale Leitsätze in Form einer Gestaltungsfibel ausformuliert und festgelegt. Es geht dabei um Vorgaben zur Architektur, Nutzung und Freiraumplanung.
Zum Ende des Beteiligungsprozesses werden die Ergebnisse in einer Abschlussveranstaltung der Bürgerschaft präsentiert. Anschließend beginnen die Vorbereitungen für den Architektenwettbewerb Anfang 2026 (s.u.).
4. Vorbereitung Wettbewerb:
Ende 2025 werden die Vorbereitungen für den für Anfang 2026 geplanten Architektenwettbewerb getroffen. Hierbei werden Auslobungsunterlagen und das Wettbewerbsverfahren vorbereitet. Da zu diesem Zeitpunkt die Zielrichtung der Umnutzung (Art der Nutzung, Raumprogramm etc.) geklärt sein wird, wird man dann weitere Fachgutachten, wie z.B. zu Haustechnik, Brandschutz, Energieversorgung etc. als belastbare Planungsgrundlage für den Wettbewerb in Auftrag geben können.
Der Beteiligungsprozess von 2025 in der graphischen Übersicht:
Bitte klicken Sie das Bild an, damit Sie es in der Voll-Ansicht sehen.

Was bisher geschah:
2023:
Den Beteiligungsprozess von 2023 können Sie hier einsehen.
Die Ergebnisse der im April 2023 durchgeführten Umfrage sind abrufbar unter www.speyer.de/stiftungskrankenhaus-umfrage.
2024:
Am 30. April 2024 wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion (ASBK) unter Tagesordnungspunkt 9 (TOP 9) über mögliche Nutzungskonstellationen und zur weiteren Vorgehensweise informiert. Die Sitzung fand öffentlich im Stadtratssitzungssaal (Historisches Rathaus, Maximilianstraße 12, Speyer) statt. Den Audiolink zur Sitzung finden Sie hier: YouTube Gremien Stadt Speyer. Die Vorlage dazu finden Sie unter SessionNet | Nachnutzung des ehemaligen Stiftungskrankenhauses (bitte dort auf "3 Dokumente" klicken). Dort finden Sie auch die ursprünglich drei potenziellen Nutzungsmöglichkeiten (die vierte entstand erst nach dem Expertenhearing, s.o. Punkt 2 "Auswertung/Bewertung" & ff.).
Am 29. August 2024 fand das oben unter Punkt 2 "Auswertung/Bewertung" erläuterte Expertenhearing statt (siehe hierzu auch rechts, Leiste "Expertenhearing"). Dessen Ergebnisse wurden am 03. Dezember 2024 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen & Verkehr (ASBV) unter Tagesordnungspunkt 1 (TOP 1 - wurde von TOP 6 vorgezogen!) präsentiert und angeregt diskutiert. Die Sitzung fand öffentlich im Stadtratssitzungssaal (Historisches Rathaus, Maximilianstraße 12, Speyer) statt. Den Audiolink zu dieser Sitzung finden Sie hier: YouTube Gremien Stadt Speyer. Die entsprechende Vorlage für den Ausschuss finden Sie unter SessionNet | Nachnutzung des ehemaligen Stiftungskrankenhauses (bitte dort auf "5 Dokumente" klicken). Dort finden Sie neben der Vorlage auch das Protokoll des Expertenhearings, eine Planskizze der im Expertenhearing entwickelten 4. Nutzungsvariante, aber auch noch einmal die ursprünglichen drei Varianten, einen Zeitplan etc..
2025:
Am 13. März 2025 fand eine Auftaktveranstaltung (s.u.) mit einer Ausstellung der vier potenziellen Nutzungsvarianten statt. Impulsvorträge (s.u.) zu in diesem Kontext relevanten Themen fanden am 11.03., 12.03. und 14.03.2025 statt. Die Auftaktveranstaltung bot die Möglichkeit, Feedback aus der Öffentlichkeit zu den möglichen Nutzungsvarianten zu erhalten und eine Übersicht zu bekommen über Wünsche, Vorstellungen & Präferenzen seitens Bürger in Bezug auf die zukünftige Umgestaltung des ehemaligen Stiftungskrankenhauses.
Ausstellung der aktuellen Planungsideen & der vier Nutzungsvarianten mit Austausch:
Öffnungszeiten der Ausstellung: Donnerstag, 13. März 2025, 14 bis 20 Uhr | Ort: Historisches Rathaus, Erdgeschoss (rechts), Maximilianstraße 12
„Vorstellung der vier Nutzungsvarianten“ | Donnerstag, 13. März 2025, 17.30 bis 18.30 Uhr | Ort: Historisches Rathaus, Erdgeschoss (rechts), Maximilianstr. 12 | Büro Rittmannsperger Architekten GmbH, Darmstadt
Mitarbeitende aus der Stadtentwicklung waren zu diesem Termin durchgängig anwesend, um alle aufkommenden Fragen zu den Varianten & den entsprechenden Plänen klären zu können. Seitens der Bürger wurde diese Gelegenheit, sich mit den Plänen vertraut zu machen, Fragen dazu stellen zu können & auch Wünsche äußern zu können, ausgiebig genutzt.
Impulsvorträge zum Stiftungskrankenhaus:
"Chancen für neues Wohnen" | Umsetzung in Bestandsgebäuden | Dienstag, 11. März 2025, 17.30 bis 18.30 Uhr | Ort: Brilliant Spaces, Johannesstraße 6a | Dr. phil. Gerd Kuhn - Wohnsoziologe und Stadtforscher
"Nachhaltiges Bauen im Bestand" | Graue Energie nutzen | Mittwoch, 12. März 2025, 17.30 bis 18.30 Uhr | Ort: Brilliant Spaces, Johannesstraße 6a | Björn Freitag - Stadtverwaltung Speyer, Strategische Stadtentwicklung und Zukunftsfragen
"Der Dritte Ort" | Raum für Begegnung und Bildung | Freitag, 14. März 2025, 17.30 bis 18.30 Uhr | Ort: vhs Speyer, Villa Ecarius, Bahnhofstr. 54 | Prof. Dr. Richard Stang - Professor für Medienwissenschaft