Zwei Jahre UNESCO-Welterbe SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz


UNESCO-Welterbetag 2023 in Speyer




Interessierte sind eingeladen, das jüngste Speyerer Weltkulturerbe kennenzulernen. Gästeführerin Cornelia Benz nimmt jeweils bis zu 20 Teilnehmende mit auf eine Reise zurück ins Mittelalter. Im Judenhof in der Kleinen Pfaffengasse 20/21 erzählen die Überreste von Mikwe (Ritualbad), Synagoge und Frauenschul von religiösen Überlieferungen, baulicher Innovationskraft und herausragender Gelehrsamkeit.

„Die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz berichten von Zuwanderung und Verwurzelung, von Zeiten des friedlichen Miteinanders der jüdischen und der christlichen Bevölkerung und nicht zuletzt von großen Gelehrten, von geistiger, architektonischer und kultureller Blüte. Zu dieser Geschichte gehören auch die Kreuzzüge und die Schrecken des Holocausts. Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung lebendig zu halten“, erläutert Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer und Vorstandsvorsitzende des Vereins SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., die Bedeutung des UNESCO-Welterbes.

Zum Hintergrund

SchUM steht für eine tausend Jahre alte jüdische Geschichte, die 1084 begann, als der Speyerer Bischof Rüdiger Hutzmann jüdische Flüchtlinge aufnahm und so die erste jüdische Ansiedlung in Speyer ermöglichte. Entlang des Rheins entwickelte sich auch in den beiden Bischofsstädten Worms und Mainz ein reges jüdisches Gemeindeleben. Schließlich schlossen sich die drei mittelalterlichen Gemeinden zu einem einzigartigen Bund zusammen, der unter dem Akronym „SchUM“ bekannt ist. Der Begriff setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen zusammen: Schpira (Speyer), Warmaisa (Worms) und Magenza (Mainz). Von überall kamen Menschen in die SchUM-Städte, in denen für ganz Aschkenas verbindliche Rechtsordnungen festgelegt wurden. Sie trugen ihr Wissen von den drei Domstädten in die ganze Welt.

Medieninformation der Stadt Speyer vom 21. Juli 2023