Tipps zum nachhaltigen und sicheren Grillen


Symbolbild Grillen




„Vor allem an extrem heißen Tagen möchte ich alle Speyererinnen und Speyerer bitten, sich beim Grillen umsichtig zu verhalten“, appelliert Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung. „Wer dabei auf nachhaltige Brennstoffe und geeignete Anzünder setzt, kann sich selbst und unserer Umwelt zusätzlich etwas Gutes tun“, ergänzt Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann.

Am klimafreundlichsten grillt, wer einen mit Ökostrom betriebenen Elektrogrill verwendet und dabei saisonales Gemüse aus der Region beziehungsweise wenig oder kein Fleisch zubereitet. Denn grundsätzlich sorgt jede Art von Verbrennung für Emissionen: Pro Grillabend fallen laut einer Studie des TÜV-Rheinland im Durchschnitt, je nach Grillart (Kohle, Elektro, Gas), zwischen 17,5 und 18 Kilogramm CO2-Äquivalente an. Das entspricht rund 120 mit dem Auto gefahrenen Kilometern. Emissionsfreies Grillen ist nur mit Solargrills möglich.

Neben der Klimabilanz können laut WWF, Umweltbundesamt und dem Webportal vaillant.de auch folgende Aspekte berücksichtigt werden:

Nachhaltigen Brennstoff wählen: Nachhaltiger als das Grillen mit Holzkohle ist es, natürliche Abfallprodukte zu verwenden: Maisspindeln sind Kolben ohne Körner, die bei der Ernte aussortiert werden. Bei der Produktion von Olivenöl fallen Abfälle an, aus denen holzfreie Grillbriketts hergestellt werden. Beide haben den Vorteil, dass mehr Hitze, aber 30 Prozent weniger Kohlenmonoxid entsteht. Wer auf Holzkohle setzt, sollte nach Möglichkeit zu Brennmaterial mit dem „Forest Stewardship Council“-Siegel greifen, um zumindest zu einer nachhaltigen Waldwirtschaft beizutragen.

Richtig anzünden: Beim Anzünden sollte auf Spiritus und chemische Grillanzünder verzichtet werden. Wesentlich besser geeignet sind Wellpappe, Anzünder aus Maisspindeln oder Holzfaser mit FSC-Zertifikat.

Gesund grillen: Oft werden Lebensmittel in Alufolie eingewickelt, um sie vor zu großer Hitze zu schützen und um zu verhindern, dass sie durch den Grillrost fallen. Dadurch entsteht zum einen Müll, zum anderen besteht die Gefahr, dass giftige Bestandteile in das Grillgut übergehen. Umweltfreundlicher ist es, das Grillgut in Pflanzenblätter von Rhabarber, Kohl oder Mangold einzuwickeln.

Auf Einweggrills verzichten: Diese verursachen nicht nur Abfall, sondern können auch Wiesen beschädigen. Besser ist es, sich einen Grill zu leihen oder zu teilen.

Müll ordnungsgemäß entsorgen: Abfall sollte möglichst vermieden beziehungsweise, falls doch welcher anfällt, ordnungsgemäß entsorgt werden.

Erhöhte Brandgefahr durch offenes Feuer, Grillen und Zigaretten

Im Zusammenhang mit sommerlichem Grillen gerade bei hohen Außentemperaturen und der derzeitigen Trockenheit macht die Stadtverwaltung Speyer auch auf ihre Gefahrenabwehrverordnung aufmerksam:  Zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung auf öffentlichen Straßen, Wegen, Plätzen und in öffentlichen Anlagen ist es verboten, außerhalb zugelassener Feuerstellen Feuer zu entzünden, offenes Feuer vorzuhalten oder zu grillen. Vorsätzliche oder fahrlässige Verstöße dagegen können mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden.

Die Stadtverwaltung ruft die Bevölkerung außerdem dazu auf, Zigarettenstummel ordnungsgemäß zu entsorgen, da von diesen Überresten eine Brandgefahr ausgehen kann.

Um möglichen Brandrisiken, die angesichts der aktuellen Wetterlage als sehr hoch einzustufen sind, vorzubeugen und um Flora und Fauna zu schützen, sollten die geltenden Regeln zwingend eingehalten werden. Werden Verstöße festgestellt oder der Behörde gemeldet, werden diese nach den gültigen Bestimmungen geahndet. Zudem müssen diejenigen, die einen Brand verursacht haben, die Kosten für den Löscheinsatz bezahlen. Diese können mehrere Tausend Euro betragen.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass sich das oben beschriebene Verbot nicht auf befestigte Feuerstellen oder Grills auf privaten Grundstücken im bebauten Bereich bezieht.

Medieninformation der Stadt Speyer vom 14. Juli 2023