Vergangenen Sonntagabend wurden die Türen geschlossen. Die Ausstellung erzählte die Geschichten der unterschiedlichen Lebensmodelle von Hans und Mathilde Purrmann, Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, Max Beckmann und Minna Tube, Reinhold und Sabine Lepsius, Oskar und Marg Moll, Leo von König und Mathilde Tardif und Anna von Hansemann sowie Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Zu sehen waren ausdrucksstarke Selbstbildnisse und Porträts sowie herausragende Gemälde, Zeichnungen, Plastiken und Fotografien der gemeinsamen Lebensphase, darunter viele Arbeiten von Künstlerinnen, die erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurden.
„Die Thematik einer Künstlerehe wurde in der Sonderausstellung auf eindrucksvolle Weise dargeboten. Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung konnten in einen Austausch der besonderen Art treten und die zentralen Fragestellungen, die schon die Künstlerpaare der Moderne bewegten, in der heutigen Zeit aufleben lassen“, blickt Bürgermeisterin und Kulturdezernentin Monika Kabs zurück.
Das Thema der Künstlerpaare, die Rolle der Frau in der Kunstgeschichte und viele andere Facetten des Sujets regten alle Altersgruppen zu spannenden Diskussionen an. Im reich gefüllten Gästebuch zur Ausstellung gibt es viele Einträge, die darauf Bezug nehmen, beispielsweise: „Eine eindrucksvolle Reise in die Welt der Künstlerfrauen und ihr Kampf um ihre Rolle in Familie und Kunst. Ein Bonbon diese Ausstellung – wunderbar!!!“ - „Wunderschön! Beeindruckend, wie sensibel das Thema der Emanzipation der Frau in der Kunst dargestellt wurde.“ - „Es war sehr aufregend und schön, sich in das Leben besonders der Künstlerinnen hineinzudenken und hineinzufühlen. Vielen Dank!“
Die Ausstellung und ihr vielfältiges Begleitprogramm waren bestens frequentiert. „Auch wurde eine Vielzahl an Führungen für individuelle Gruppen und Schulklassen gebucht“, freut sich die Kuratorin der Ausstellung, Maria Leitmeyer. 4.780 Besucherinnen und Besucher konnte das Purrmann-Haus für die Dauer der Sonderausstellung verzeichnen. Dies ist für das Museum im Geburtshaus des Malers Hans Purrmann eine beachtliche Zahl. Zweifellos darf die Ausstellung „Künstlerpaare der Moderne“ als ein gelungener Neustart nach der Erweiterung des Hauses im vergangenen Jahr gesehen werden.
„Gerade mit der Eröffnung des neuen Erweiterungsbaus im vergangenen Jahr sind das Ansehen und die öffentliche Wahrnehmung des Museums über die Stadtgrenzen hinweg deutlich gestiegen. Das spiegelt sich in der Auszeichnung „Museum des Monats“ durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, aber auch in den hohen Besucherzahlen, insbesondere während der Sonderausstellung, wieder“, honoriert Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler die qualitätvolle Arbeit aller im Museumsbetrieb Mitwirkenden.
Nach einer kurzen Umbauphase bis zum 13. April 2023 ist die ständige Sammlung an Werken des Künstlerpaares Hans und Mathilde Purrmann auf einer größeren Fläche zu sehen. Seit langer Zeit werden erstmals auch wieder zahlreiche Aquarelle von Mathilde Vollmoeller-Purrmann gezeigt werden. Im Herbst 2023 wird die nächste Sonderausstellung des Museums mit Werken des Expressionisten Karl Schmidt-Rottluff und Plastiken der Bildhauerin der Moderne Emy Roeder zu sehen sein und gemeinsam mit den Gemälden von Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann von Freundschaften unter den Künstlerinnen und Künstlern der Avantgarde berichten.
Medieninformation der Stadt Speyer vom 31. März 2023