An Bord des von der Firma Gabis in Kooperation mit dem Speyerer Busunternehmen Wydra organisierten Busses waren 39 Frauen und Kinder, die durch die Stadt Speyer nun zunächst in der Jugendherberge untergebracht wurden. Notfallseelsorger*innen und Ärzt*innen sind vor Ort und kümmern sich um die Geflüchteten.
„Wir sind froh, diese Menschen nun in Sicherheit und gut versorgt zu wissen“, betont Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. „Der Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft und die enorme Hilfsbereitschaft von Privatpersonen, Hilfsorganisationen und Firmen sind überwältigend und machen mich sehr stolz. Wir konnten dank der Sachspendenaktion auf dem Festplatz am vergangenen Freitag genau die Dinge ins Grenzgebiet bringen, die dort gerade dringend gebraucht werden. Darüber hinaus haben uns schon zahlreiche Geldspenden und auch einige Wohnungsangebote erreicht. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken, aber auch unterstreichen, dass wir weiterhin auf Ihre Hilfe angewiesen sind. Lassen Sie uns weiterhin zusammenhalten und den Menschen helfen, die ihre Heimat aufgrund des schrecklichen Krieges überstürzt verlassen mussten“, so Seilers Appell.
„Die Schicksale der Menschen, die wir in Speyer aufgenommen haben, sind schwer zu ertragen“, zeigt sich Sozialdezernentin Monika Kabs betroffen. „Da perspektivisch weitere Menschen aus der Ukraine in Speyer Schutz suchen werden, sind wir aktuell dabei Räumlichkeiten in der ehemaligen Kurpfalzkaserne im Birkenweg und im ehemaligen Stiftungskrankenhaus als Unterbringungsmöglichkeiten herzurichten. Das wird voraussichtlich noch einige Tage dauern. Parallel dazu loten wir bereits aus, wie wir zusätzliche Hilfe leisten können“, so Kabs weiter.
Um die Vielzahl an eingehenden Hilfsangeboten besser zu koordinieren, hat die Speyerer Freiwilligenagentur unter www.speyer.de/speyerhilft ein Online-Portal eingerichtet, über das einerseits Freiwillige ihre Hilfe in Form von Wohnungen, Übersetzungstätigkeiten o.ä. anbieten können und über das andererseits Organisationen und Privatpersonen, die Flüchtlingen aus der Ukraine helfen, gezielt Hilfsgesuche schalten können. Die Speyerer Freiwilligenagentur nimmt dann gegebenenfalls Kontakt auf und hilft, wo nötig, bei der Vernetzung.
In Bezug auf private Initiativen, die Menschen von der polnisch-ukrainischen Grenzen abholen, bittet die Stadt Speyer darum, das alle Helfer*innen bedenken, dass die Unterbringung dieser Menschen möglichst schon im Voraus geregelt sein sollte, da es der Stadtverwaltung nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich ist, spontan auf Unterbringungsanfragen zu reagieren. Die erste Anlaufstelle für Privatinitiativen sollte daher die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in der Spaldinger Straße 100 sein, wo die Menschen registriert und untergebracht werden und auch medizinische Versorgung erhalten können.
Medien-Information der Stadt Speyer vom 7. März 2022