„Stalking ist kein Kavaliersdelikt, es macht etwas mit den Menschen und beeinträchtigt das Leben der Opfer erheblich“, so Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, die den Kriminalpräventiven Rat leitet und überzeugt ist, dass die App Betroffenen helfen kann, sich zur Wehr zu setzen.
Stalking kann jede und jeden treffen. Überdurchschnittlich oft sind es Frauen, die unter der sogenannten Nachstellung leiden. Die Täter sind zu 80 Prozent Männer und kommen meist aus dem privaten Umfeld – Ex-Partner, aber auch flüchtige Bekannte, Nachbarn, Kollegen oder völlig Fremde, die ihr Opfer verfolgen, bedrohen und belästigen.
Der psychische Druck auf die Opfer ist immens. Viele fühlen sich hilflos ausgeliefert und ganz auf sich allein gestellt, und das obwohl Stalking seit 2007 ein Straftatbestand ist, der zu einer Gefängnisstrafe führen kann. Aber nur mit handfesten Beweisen können Betroffene gegen ihre Peiniger bei der Polizei und den Justizbehörden vorgehen.
„Und genau da kommt die NO STALK App ins Spiel“, berichtete Karl Metzdorf dem Kriminalpräventiven Rat.
Sie funktioniert wie ein digitales Tagebuch, in das Vorfälle in Form von Foto-, Video-, Sprachaufnahmen oder als Texteintrag lückenlos gesammelt und gesichert werden können. Die dokumentierten Stalking-Vorfälle werden in der App verschlüsselt und in ein sicheres Rechenzentrum in Deutschland übertragen. Die Informationen verbleiben also nicht auf dem Handy und sind so vor dem Zugriff fremder Personen geschützt. Sie können nachträglich nicht gelöscht werden und nur mit einer sechsstelligen PIN, die über die Außenstellen des Weißen Rings – in Speyer über Karl Metzdorf – erhältlich ist, entschlüsselt und den Justizbehörden sowie der Polizei zur Verfügung gestellt werden.
Eine – leider – sehr sinnvolle App, die auch die übrigen Mitglieder des Kriminalpräventiven Rates überzeugte und denen hilft, die Hilfe dringend nötig haben. Denn Stalking macht krank, physisch und psychisch. Stalking zwingt Menschen umzuziehen, ihre Kontaktdaten zu ändern, sich zurückzuziehen, nur um den Peinigern aus dem Weg zu gehen. „Mit der App des Weißen Rings kann Opfern hoffentlich geholfen werden, indem Taten dokumentiert und Täter zur Verantwortung gezogen werden“, resümierte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler.
Weitere Informationen zum Thema Stalking sowie der NO STALK App gibt es auf der dazugehörigen Webseite www.nostalk.de.
Die Außenstelle Rheinpfalz des Weißen Ring unter der Leitung von Karl Metzdorf ist unter der Adresse https://rheinpfalz-rheinland-pfalz.weisser-ring.de/ zu finden sowie per E-Mail an rheinpfalz@mail.weisser-ring.de und telefonisch unter 0151-55164812 zu erreichen.
Medieninformation der Stadt Speyer vom 20. April 2022
