Das Klimaziel des Pariser Abkommens rückt weiter in die Ferne. Heftige Gewitter, Starkregen und lange Hitzephasen werden wahrscheinlicher und richten Schäden in Milliardenhöhe an. Was können wir alle gegen die Klimakrise auf regionaler und lokaler Ebene tun?
Der Kurs „klimafit – Klimawandel vor der Haustür! Was kann ich tun?“ gibt Antworten für alle Menschen, die mithelfen möchten, ihre Städte und Gemeinden klimafreundlich zu machen. Im März beginnt der vom WWF Deutschland und dem Helmholtz-Forschungsverbund Regionale Klimaänderungen und Mensch (REKLIM) entwickelte Kurs bundesweit in 128 Kommunen – auch in Speyer. Der Kurs findet an den örtlichen Volkshochschulen statt.
Warum den Partnern aus Wissenschaftsverbund und Naturschutzorganisation das Projekt so wichtig ist, sagt Bettina Münch-Epple, Leiterin der WWF-Bildungsabteilung: „Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Auf das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und die Zivilgesellschaft kommt es an, wenn wir die Klimawende zu 1,5 Grad schaffen wollen. Deswegen ist es so wichtig, ein breites Verständnis, Wissen und konkrete Handlungskompetenz über die Klimakrise in die Gesellschaft zu tragen – bis hin zur lokalen Ebene. Die Auswirkungen der Erderhitzung spüren wir alle. Und wir können alle etwas dagegen tun. Von Jahr zu Jahr nimmt das Interesse am Kurs ‚klimafit‘ zu. Das zeigt uns, wie gut Kommunen gemeinsam mit ihren Bürger*innen klimafit werden.“
Dr. Klaus Grosfeld, Geschäftsführer von REKLIM, sagt: „Die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind überall auf der Welt spürbar, und immer mehr Menschen sind hierdurch in ihrer Existenz bedroht. In Deutschland war 2021 das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik im Jahr 1970. Die Auswirkungen des Klimawandels und die Schäden werden zunehmen, wenn wir den Ausstoß von CO2 nicht drastisch begrenzen. Mit dem „klimafit“-Kurs bieten wir wichtiges Wissen und Fakten rund um das Thema Klimawandel für jede und jeden an, um im kommunalen und persönlichen Bereich wirksam handeln zu können. Denn nur gemeinsam können wir diese große Herausforderung bewältigen!“
„Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Er funktioniert nur mit engagierten Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die bereit sind, sich einzusetzen, eigene Lebens- und Verhaltensweisen zu überdenken und ihre Mitmenschen zum Mitmachen zu motivieren. Der klimafit-Kurs schafft genau dafür wichtige Grundlagen, denn er vermittelt Wissen und gibt den Teilnehmenden konkrete Handlungsweisen für ein klimafreundlicheres Leben an die Hand“, führt Umweltdezernentin Irmgard Münch-Weinmann aus. „Es war und ist uns daher ein großes Anliegen, dass dieser Kurs erstmals auch in Speyer stattfindet“.
An sechs Kursabenden lernen die Kursteilnehmenden in Präsens- und Onlineterminen, welche Ursachen und Folgen die Klimakrise hat, welches die Treiber sind, wie das Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept ihrer Kommune aussieht. Dabei haben sie die Möglichkeit, mit führenden Klimawissenschaftler*innen, regionalen und lokalen Expert*innen und Initiativen zu sprechen. Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten sie ihr „klimafit“-Zertifikat, das sie als Multiplikator*innen für den kommunalen Klimaschutz auszeichnet. Der Fortbildungskurs richtet sich an alle engagierten Bürger*innen, die mithelfen möchten, ihre Städte und Gemeinden klimafreundlich zu gestalten. Damit beginnen die Teilnehmenden bereits im Kurs: Die „klimafit-Challenge“ zeigt, wie alle mit kleinen Verhaltensänderungen etwa beim Essen, Heizen und unterwegs CO2-Emissionen einsparen können. Insgesamt haben die Teilnehmenden während der Kurse des vergangenen Jahres 43,7 Tonnen CO2 eingespart.
Hintergrund: Den Kurs „klimafit“ haben der WWF Deutschland und der Helmholtz-Forschungsverbund „Regionale Klimaänderungen und Mensch" (REKLIM) 2017 gemeinsam entwickelt. Als dritter Projektpartner im Konsortium führt die Universität Hamburg die Begleitforschung zum Projekt durch. Lokale Klimaschutzverantwortliche, Vertreter*innen von lokalen Initiativen und Wissenschaftler*innen unterstützen die Kurse mit Fachbeiträgen. Das Projekt wird durch regionale Partnerschaften verstärkt, darunter ecolo – Agentur für Ökologie und Kommunikation, LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V., Verein Zukunftsfähiges Thüringen e.V., Projekt Nachhaltigkeitszentrum Thüringen, KlimaKom eG, ifpro – Institut für Fortbildung und Projektmanagement, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier und KlimaDiskurs.NRW e.V.
Eine Übersicht über alle Partner finden Sie unter www.klimafit-kurs.de/ueber-klimafit/unsere-partner.
Das Bildungsprojekt wird seit Januar 2022 für drei Jahre von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Der Speyerer Kurs findet an sechs Montag- oder Donnerstagabenden vom 21. März bis 2. Juni 2022 statt. Anmeldungen sind über die Website der Volkshochschule Speyer www.vhs-speyer.de unter der Kursnummer 10402 möglich. Die Kursgebühr beträgt 20 Euro. Die Stadtwerke Speyer unterstützen die Durchführung des Kurses.
Eine Übersichtskarte mit allen teilnehmenden Kursstandorten finden Sie unter www.klimafit-kurs.de/kurs-finden.
Medien-Information der Stadt Speyer und des WWF vom 11. Februar 2022