Vor dem Hintergrund der Pandemie wurde umso deutlicher, dass das Handwerk eine tragende Säule der Gesellschaft ist, allerdings in dieser kritischen Situation mit vielen Auflagen, Materialknappheit, Lieferschwierigkeiten und Kostensteigerungen zu kämpfen hat.
Die Lage soll sich im Laufe dieses Jahres sogar noch verschärfen, wie Thomas Kleinböhl und Sascha Oppinger von der Speyerer Handwerkstradition e.V. bei einem Austausch mit der Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer darlegten.
„Preiserhöhungen für Handwerksleistungen sind nicht hausgemacht, sondern bedingt durch steigende Einkaufspreise und hohe Energiekosten durch den Krieg in der Ukraine“, verdeutlicht Stefanie Seiler, die selbst aus einer Arbeiterfamilie stammt, und appelliert für mehr Verständnis in der Bevölkerung.
„Das Handwerk befindet sich in einer kritischen Lage, auch im Hinblick auf den Mangel an Fach- und Nachwuchskräften“, wurde auch im gestrigen Jahresgespräch der Wirtschaftsförderung mit den Obermeisterinnen und Obermeistern deutlich, zu dem die Stadtchefin eingeladen hatte. „Eine Ausbildung im Handwerk ist gesellschaftlich oftmals weniger anerkannt als ein Studium. Dabei gibt es viele spannende Handwerksberufe, die sich neu aufgestellt haben und zeigen, dass Handwerk auch im 21. Jahrhundert zukunftsweisend ist“, ruft Katja Gerwig, Leitung der Wirtschaftsförderung, Schülerinnen und Schüler dazu auf, sich über die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk zu informieren.
Darüber hinaus ist eine gemeinsame Informationsveranstaltung von Stadt und Handwerk im kommenden Jahr geplant, um die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten auch in Kombination mit einem Studium vorzustellen und so auf die Vielschichtigkeit der Handwerksberufe aufmerksam zu machen.
Medien-Information der Stadt Speyer vom 3. Mai 2022