SchUM-Kulturtage 2024 in Speyer begeistern mit abwechslungsreichem Programm


Tacheles
Max Eisinger präsentiert mit seinem Quintett im Historischen Ratssaal sein Programm „Tacheles“.



„Die SchUM-Kulturtage sind für uns in Speyer eine ganz besondere Zeit“, erklärt Stefanie Seiler, Vorsitzende des SchUM e. V. und Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer. „Diese Tage stehen im Zeichen einer einzigartigen und bedeutungsvollen Kulturgeschichte, die tief in der Vergangenheit verwurzelt ist und bis heute lebendig bleibt. Wir möchten sowohl die reiche jüdische Tradition als auch die zeitgenössische jüdische Lebenswelt zeigen und eine Plattform für kulturellen Austausch bieten, um das gegenseitige Verständnis zu fördern.“

Den Auftakt zu den SchUM-Kulturtagen bildet am Sonntag, 27. Oktober um 14 Uhr, ein Konzert in der Synagoge Beith Schalom. Der Berliner Kantor Gabriel Loewenheim und der israelische Pianist Adi Bar Soria laden zu einem musikalischen Erlebnis ein, das in eine Welt festlicher Klänge und bewegender Gebete entführt. Neben klassischen Melodien des Synagogalgesangs, Klezmer und Chasanut aus dem aschkenasischen Umfeld wird in diesem Jahr auch Musik mit sephardischen Wurzeln zu hören sein.

Am 7. November um 19 Uhr begibt sich Miguel Wolf im Historischen Ratssaal auf Spurensuche nach den jüdischen Einflüssen im argentinischen Tango. Der gebürtige Chilene nimmt das Publikum nur mit Stimme und Gitarre mit auf eine musikalisch-biographische Reise durch die Tangolokale von Buenos Aires.

In der Woche darauf, am 17. November um 16 Uhr, bleibt es ebenfalls spanisch, wenn Sabine Loredo Silva und Ulf Dressler im Historischen Ratssaal zu einer musikalischen Entdeckertour durch das mittelalterliche Spanien und die zeitlose Sprache der Musik einladen.

Klezmer-Fans dürfen sich am 31. Oktober um 19 Uhr auf Max Eisinger freuen. Der aus einer deutsch-israelischen Familie stammende Musiker präsentiert mit seinem Quintett im Historischen Ratssaal sein Programm „Tacheles“, das von Klezmer über Improvisation bis hin zu Stephane Grappelli, Django Reinhardt, Jazz und Klassik reicht.

Schließlich trifft am 21. November um 19 Uhr im Alten Stadtsaal Amy Winehouse auf Anderson Paak, wenn die gebürtige Israelin Noam Bar Hip-Hop-Beats und Rap mit geschmeidigem R’n‘B, filigranem Soul und Jazz verbindet.

Die diesjährigen SchUM-Kulturtage bieten zudem spannende Einblicke in aktuelle Themen aus jüdischer Perspektive. Wie passen zum Beispiel Umwelt-, Klimaschutz und das Judentum zusammen? Diese Frage beantwortet Amnon Seelig, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Mannheim, am 18. November um 19 Uhr in Leseecke der Stadtbibliothek.

Die Rabbinerin Jasmin Andriani geht am 27. Oktober um 19 Uhr der spannenden Frage nach der Rolle von Genderthemen im Judentum nach und mit Shitstorms, Sex und Selbstbestimmung zeigt die Autorin Mirna Funk eine ungewöhnliche Sicht auf aktuelle Themen aus jüdischer Perspektive auf: Vieles, was heute diskutiert wird, als sei es ein Novum, haben Juden schon lange besprochen (Mirna Funk). Am 15. November liest sie in der Villa Ecarius um 19 Uhr aus ihrem Buch Von Juden lernen.

Wer mehr über den berüchtigten jüdischen Räuberhauptmann Abraham Picard erfahren möchte – dem sich sogar der legendäre Schinderhannes unterordnete – kann dies und viele weitere faszinierende Episoden der jüdischen Geschichte als Comic in verschiedenen Geschäften der Innenstadt entdecken. Die Ausstellung Nächstes Jahr in… ist während der gesamten SchUM-Kulturtage zu sehen. Begleitende Führungen mit Sabrina Albers finden am 3. November um 15 Uhr sowie am 20. November um 18 Uhr statt.

Weitere Informationen

Alle Details zu den Veranstaltungen der SchUM-Kulturtage sowie das vollständige Programm sind unter www.speyer.de/schum-kulturtage zu finden. Karten gibt es ab Mitte September bei der Tourist-Information der Stadt Speyer, an allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie über das Online-Ticket-Portal www.reservix.de.

Auch in den SchUM-Städten Worms und Mainz finden SchUM-Kulturtage statt. Weitere Informationen hierzu gibt es unter www.schumstaedte.de.

Zum Hintergrund

Die drei jüdischen Gemeinden in den Städten Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter einen einzigartigen Verbund, „SchUM“ genannt, der die jüdische Welt bis heute prägt. Seit 2021 sind die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz UNESCO-Welterbe. Die Geschichte der SchUM-Kulturtage reicht jedoch weiter zurück. Ihren Ursprung nahmen diese im Jahr 2005 in Worms, damals noch unter dem Titel „Jüdische Kulturtage“. Im Zuge des UNESCO-Welterbeantrages feiern seit 2018 auch Mainz sowie seit 2020 Speyer während der SchUM-Kulturtage den Facettenreichtum jüdischer Kultur.

Medieninformation der Stadt Speyer vom 4. September 2024