
Alle Anwohnenden, deren Grundstück sich im bekannten Verbreitungsgebiet der Asiatischen Tigermücke befindet, werden in einem gesonderten Schreiben über die anstehenden Maßnahmen und das weitere Vorgehen informiert.
Alle anderen Anwohnenden, die kein Schreiben erhalten haben und deren Anwesen sich somit außerhalb der bekannten Verbreitungszone befindet, sollten eigenständig Präventiv-Maßnahmen ergreifen, um eine Ansiedelung der Asiatischen Tigermücke auf dem eigenen Grundstück zu unterbinden und damit eine mögliche Plage bereits im Vorfeld zu verhindern.
Die KABS e.V. (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) informiert über Maßnahmen zur Bekämpfung der Tigermücken:
Wie kann ich Tigermücken auf meinem Grundstück bekämpfen?
Die wirksamste Maßnahme zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke besteht in der Vermeidung bzw. Beseitigung von Brutmöglichkeiten. Tigermücken entwickeln sich innerhalb einer Woche in wassergefüllten Behältnissen, die sich in Gärten oder auf Balkonen befinden.
Was sind mögliche Brutstätten?
- Regentonnen
- Blumentopfuntersetzer
- Übertöpfe
- Blumenkästen mit Wasserreservoir
- Gießkannen
- Zisternen (sofern sie nicht komplett abgedichtet sind)
- Hof- und Straßengullys
- hohle Zaunpfähle
- verstopfte oder durchhängende Dachrinnen
- verstopfte Abflüsse von Garagendächern
- Entwässerungsrinnen
- Sonnenschirmfußständer
- im Freien liegendes Kinderspielzeug
- aufgelassene Planschbecken oder Pools, die nicht gechlort werden
- weggeworfene Plastikbecher
- Grabvasen
- Autoreifen
- Vogel- und Igeltränken
- und viele mehr...
Keine typischen Brutstätten der Tigermücke sind:
- „belebte“ und bepflanzte Gartenteiche mit Fischen, Molchen oder Libellenlarvengechlorte Pools jeglicher Größe.
Die nun beschriebenen Maßnahmen sollten in der Zeit von Anfang April bis Anfang Oktober konsequent umgesetzt werden. Außerhalb dieses Zeitraums findet keine Vermehrung der Tigermücken statt; ein Großteil der im Herbst abgelegten Eier übersteht jedoch unbeschadet den Winter.
Anwohnende können sehr effektiv die Vermehrung von Tigermücken verhindern, indem Gefäße entweder so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann oder indem Behältnisse lückenlos abgedichtet werden (z. B. Regentonne mit einem engmaschigen Moskitonetz mit Gummizug). Auch ein wöchentliches und vollständiges Entleeren von wassergefüllten Behältnissen (z. B. Tiertränken) ist eine sinnvolle Maßnahme, um einer Vermehrung vorzubeugen. Falls diese Maßnahmen nicht für alle Brutstätten umsetzbar sind, können die verbliebenen Brutmöglichkeiten 14-täglich mit Bti-Tabletten behandelt werden. Diese Tabletten beinhalten einen Eiweißstoff, der nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich ist. Für andere Tiere, wie z.B. Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien und natürlich auch für den Menschen ist der biologische Wirkstoff völlig unbedenklich. Bti-Tabletten können die Bürger:innen der KABS-Mitgliedsgemeinden kostenfrei über ihre Gemeindeverwaltung erhalten.
Tigermückeneier können beseitigt werden noch bevor die Larven schlüpfen! Die Weibchen kleben ihre Eier sehr fest an die Innenwand von wassergefüllten Gefäßen. Mit heißem Wasser (mindestens 60°C) können die Eier in den Behältnissen abgetötet werden. Alternativ können die Eier mit einer Bürste aus den Gefäßen entfernt werden. Den Innenrand kräftig abschrubben, Gefäß und Bürste anschließend mit sauberem Wasser aus- bzw. abspülen und das Wasser samt Eiern auf die Erde/Boden gießen.
Wissenswertes zur Asiatischen Tigermücke
Die Tigermücke ist im Vergleich zu heimischen Stechmücken eher klein und an ihrer schwarz-weißen Musterung und einer weiß-silbrigen Linie auf dem Rücken recht leicht zu erkennen (siehe Foto). Sie ist tagaktiv und sehr stechfreudig. Als aggressiver Lästling schmälert die Tigermücke unsere Lebensqualität ganz erheblich. In den warmen Sommermonaten kann die Asiatische Tigermücke eine Reihe von Krankheitserregern (v. a. Chikungunya- und Dengue-Viren) zwischen Menschen übertragen, sodass Sie auch ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko darstellt.
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatischen Tigermücke wird durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit verbreitet und trifft mittlerweile auch in Deutschland durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.
Wird sie nicht bekämpft, kann sie sich in klimatisch begünstigten Regionen (wie der Oberrheinebene) in den Sommermonaten stark vermehren und zu einer regelrechten Plage werden. Darüber hinaus stellt sie ein Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage eine Vielzahl von Krankheitserregern wie z. B. das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Diese Viren sind in Süddeutschland zwar aktuell nicht verbreitet, werden aber regelmäßig durch Reiserückkehrende eingetragen. Dann besteht v. a. bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person.
Aber nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können in Mitleidenschaft gezogen werden. So kann die Asiatische Tigermücke auch Fadenwürmer übertragen, welche die Herzwurmerkrankung bei Hunden verursachen.
Wie gehe ich bei einem Fund vor?
Wenn Sie eine Tigermücke gesehen haben, wenden Sie sich per E-Mail an tigermuecke@kabsev.de.
Ich habe alle Maßnahmen umgesetzt und habe trotzdem Tigermücken auf meinem Grundstück.
Werden die empfohlenen Maßnahmen umgesetzt und kommt es trotzdem zu einer erheblichen Stichbelästigung durch Tigermücken, können Sie sich über die E-Mail-Adresse termine-tigermuecke@kabs-gfs.de (Betreff: Speyer) oder über das Meldeformular www.kabsev.de/kontakt-tigermuecke direkt an die KABS e.V. wenden. Eine geschulte Fachkraft wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen und einen Vor-Ort-Termin vereinbaren, bei dem nach bisher noch unentdeckten Brutstätten gesucht wird. Bei diesem Termin sollten am besten auch die Nachbar*innen anwesend sein, denn Tigermücken kennen keine Grundstücksgrenzen.
- Erkennungsmerkmale und Informationen zur Tigermücke
- Pressemitteilung des KABS e. V.
Bei Fragen können Sie sich per E-Mail an KABS e.V. wenden: tigermuecke@kabsev.de