Resident 2022 | Speyer: Avery Gosfield mit ihrem
Projekt "Ritual Echoes" 


  • Ritual Echoes 

    "Ritual Echoes" - ist ein einzigartiges Projekt das speziell für und in der Speyerer Mikwe entworfen wird. Das Besondere: Die Aufführung wird aus Texten und Musik bestehen, die von der Akustik und der physischen Struktur der Mikwe selbst inspiriert und an diese angepasst sind.

    Die Herausforderung: Im Mittelalter wurde jüdische Musik überwiegend mündlich weitergeben, sodass es heute nur  vereinzelt Aufzeichnungen gibt. Avery Gosfield versucht deshalb mit Hilfe von christlicher Musik aus der selben Zeit sowie mit erhaltenen jüdischen Texten das Klangbild der mittelalterlich jüdischen Musik zu rekonstruieren. Im Mittelpunkt stehen Gedichte, Erzählungen und Musik mit direktem Bezug zu SchUM. 

    Das Frauenensemble „Lucidarium“ eröffnet unter der Leitung Avery Gosfields die diesjährigen SchUM-Kulturtage in Speyer mit dem Ergebnis dieses spannenden Projektes: „Ritual Echoes“. 

  • Avery Gosfield 

    Die Komponistin Avery Gosfield ist mit Unterbrechungen für mehrere Wochen im Jahr 2022 zu Gast in Speyer. Sie stammt aus den USA und lebt bei Mailand/Italien. Als Spezialistin für mittelalterliche Musik auf Original-Instrumenten entwickelte sie ein Programm auf der Basis von literarischen und musikalischen Überlieferungen aus der Geschichte der SchUM-Städte.


  • Die Frauen des Ensemble "Lucidarium" 

    Dreharbeiten SchUM Artist in Residence Speyer

    Svetlana Kundish wurde in der Ukraine geboren und zog später gemeinsam mit ihrer Familie nach Israel. Ihre musikalische Ausbildung begann sie bereits im Alter von sieben Jahren. Sie studierte Gesang und Klavier in Tel Aviv, Wien und Berlin. Heute umfasst Svetas Repertoire ein breites Spektrum an jüdischen Musikstilen und sie tritt sowohl als Solistin sowie mit bekannten Künstler*innen und verschiedenen Ensembles auf. Außerdem ist sie regelmäßig Artist-in-Residence und Dozentin beim Yiddish Summer Weimar und seit 2017 Kantorin der jüdischen Gemeinde in Braunschweig.


    Auch Carla Babelegoto begann ihre Gesangskarriere schon als Zwölfjährige im Kinderchor der Kathedrale im italienischen Lodi. Später studierte sie am Politecnico in Mailand Energietechnik sowie Gesang, Posaune und Klavier an der Accademia Internazionale della Musica di Villa Simonetta. Carlas Spezialgebiet ist die Alte Musik, was sie aber nicht daran hindert, Musik aus anderen Zeiten zu performen. Sie arbeitet mit vielen Dirigenten und Ensembles zusammen, darunter die Nederlands Bach Vereniging, das Musik Podium Stuttgart, der Club Medieval, die Commedia dell’arte Company “Pantakin da Venezia und das Ensemble Lucidarium.

    Dreharbeiten SchUM Artist in Residence Speyer


    Elodie Poirier begann ihr Cello-Studium am Konservatorium in Grenoble und setzte es an der L´ENM in Villeurbanne mit einem Schwerpunkt auf Klassischer und zeitgenössischer Musik fort. Seit 2011 wendete sie sich verstärkt der Musik des Mittelalters bis hin zum Barock zu. Neben dem Cello spielt sie  Fidel, Nyckelharpa und singt.  Elodie ist Teil verschiedener musikalischer Mischprojekte (Maloya, Flamenco, Trip-Hop), für die sie Improvisationen auf dem Cello und orientalischen Bogeninstrumenten (Dilruba, Kemantsche) entwickelt. Daneben entdeckte sie die Schauspielerei für sich und absolvierte bei Gérald Garnache, Michel Rousseau und Christian Tetard die Ausbildung zum Clown. 



    Das Ensemble Lucidarium verfolgt einen multikulturellen Ansatz für Alte Musik, der die Stimmen der "Anderen" - nämlich derjenigen, die im Schatten der großen Institutionen standen - auf unterhaltsame und ansprechende Art und Weise für das Publikum des 21. Jahrhunderts erfahrbar machen möchte. Die Gruppe bewegt sich zwischen der mündlichen Überlieferung und historischen Quellen, um so ein möglichst authentisches Bild der Alten Musik zu rekonstruieren. Die fertigen Stücke sind das Ergebnis der wissenschaftlichen Recherche der Dirigentin Avery Gosfield und der gemeinsamen Proben, während derer die Musiker*innen voll in den kreativen Prozess eingebunden sind. Diese Kombination aus innovativer Forschung, Kreativität und einem energiegeladenen, spontanen Aufführungsstil hat dem Ensemble sowohl die Anerkennung des Publikums als auch der Kritiker eingebracht.