Vier Fragen an Christiane Hochreither


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Ich erlebe diese Zeit als eine stille, manchmal bedrückende aber auch reinigende Zeit! Ich nutze diese sehr ruhige Zeit für Veränderungen in meiner „Herz über Kopf“-Kulturagentur, z.B. um eine neue Homepage mit vielen Videos meiner Musiker zu gestalten, die Mitte Februar online gehen soll. Kooperationen und Kontakte müssen besonders gepflegt und das Planen neuer Projekte, auch für Kinder, stärkt den Zusammenhalt in der Branche, um diese Krise besser zu überstehen. Mir fehlen die Live-Events, Kinos und die Nähe zu meinen Kunden und allen anderen Menschen. Kreativ zu sein ist für mich besonders wichtig.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Ich muss glücklicherweise keine Hilfspakete in Anspruch nehmen, da ich noch ein zweites berufliches Standbein habe. Aber ich beobachtete immer wieder bei verschiedenen Kulturschaffenden, wie schwierig es ist, dass die Hilfspakete zeitnah und regelmäßig ausgezahlt werden. Oft sind sie mit der Auszahlung im Verzug und dann wird es für Veranstalter und Kulturschaffende immer schwieriger zu überleben.

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Je nachdem, wie lange der Lockdown noch geht, wird der Eine oder Andere, der sich jetzt einen anderen Job gesucht hat, nur noch hobbymäßig zur Kunst zurückkehren können.
Es wird bestimmt einige Projekte, Bands und Veranstaltungsorte nicht mehr geben.
Die großen, etablierten Veranstalter und Künstler wird es bestimmt auch nach der Krise geben, aber auch sie werden es weiter schwer haben.

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

Auch wenn die Locations wieder öffnen und Künstler wieder auftreten dürfen, müssen Unterstützungen weiter gezahlt werden, damit das Ganze wieder ins Rollen kommt.
Kunst und Kultur sind nicht systemrelevant, aber trotzdem lebenswichtig.


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