Vier Fragen an Regina Reim


Wie erlebst Du die Zeit der Corona-Krise? Wie wirkt sich das auf Deinen Alltag und Dein Schaffen aus?

Mich hat die Corona-Krise so richtig „erwischt“. Zahlreiche geplante Ausstellungen wurden abgesagt oder abgebrochen. So konnte ich kaum Erlöse aus den Verkäufen meiner Kunstwerke generieren. Monatelange Vorbereitungen für die geplanten Präsentationen meiner Arbeiten wurden mit einem Schlag zunichte gemacht.
Aufgrund der unsicheren Situation war es nicht möglich, weitere Ausstellungen für dieses Jahr zu organisieren. Auch für das Jahr 2021 ist derzeit alles ungewiss.
Auf mein künstlerisches Schaffen hat diese Krise keine Auswirkung. Ich entwickele weiterhin neue Bildideen und übe mich in der Zuversicht.

Es wurden jede Menge Hilfspakete geschnürt – auch für Kulturschaffende und die Veranstaltungsbranche. Funktioniert das für Dich?

Die Hilfspakete funktionieren für mich nur bedingt und können den entstandenen Schaden nicht ausgleichen. Sehr dankbar bin ich über die zwei Projekt-Stipendien, die ich vom Land Rheinland-Pfalz erhalten habe und auch über den Support aus dem Fonds „Speyer.Kultur.Support“. 

Was glaubst Du, wie sich die derzeitige Situation auf die Zukunft für Kulturschaffende bzw. die Veranstaltungsbranche auswirkt?

Ich denke, dass es einen großen Umbruch in unserer Gesellschaft geben wird. Eine Krise ist auch immer eine Chance, Dinge zum Positiven hin zu wenden. Beispielsweise sieht man in der Kunst Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg, dass geradezu ein Befreiungsschlag stattfand und es unglaublich viele faszinierende Entwicklungen gab.

Was erwartest Du von der Politik für die Zeit nach Corona?

Wenn ich Erwartungen an die Politik hätte, würde ich mich selbst zu einer „Bedürftigen“ machen und Verantwortung für mein Handeln abgeben. Jeder Einzelne von uns kann dazu beitragen, dass die Welt ein bisschen besser wird. Ich halte es lieber mit Goethes Gedicht

Hoffnung

Schaff das Tagwerk meiner Hände,
Hohes Glück, dass ich`s vollende!
Lass, o lass mich nicht ermatten!
Nein, es sind nicht leere Träume:
Jetzt nur Stangen, diese Bäume
Geben einst noch Frucht und Schatten.


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