Original Heidelberger Tiegeldruckautomat
Der originale Heidelberger Tiegel von 1963 ist das Herzstück der Winkeldruckerey. Von der außerordentlich vielseitig einsetzbaren Maschine existieren weltweit über 165.000 Stück, die von der Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft in Heidelberg hergestellt wurden.
Tiegeldruckautomaten waren die Standardmaschinen für die täglich anfallenden Arbeiten in Klein-, Mittel- und Großbetrieben. In Akzidenzdruckereien (Gelegenheitsdrucksachen, die nicht zum Buch-, Zeitungs- und Zeitschriftendruck gehören), Formularverlagen, Faltschachtel- und Briefumschlagsfabriken wurden diese Maschinen ebenso eingesetzt wie in Großbetrieben mit Batterien von 5, 10 oder 20 Druckautomaten.
Diese Automaten lassen sich nicht nur zum Drucken, sondern beispielsweise auch zum Prägen, Rillen und Stanzen - auch in einem gemeinsamen Arbeitsgang mit dem Drucken - verwenden.
Ob leichtes Papier oder starre Materialien, ob Flaschenetikett oder Kalenderrückwand – all diese Materialien können auf diesen Vollautomaten verwendet werden. Sie arbeiten nach dem Prinzip: Fläche gegen Fläche. Als Tiegel bezeichnet man den Druckkörper, der – mit einem Aufzug bespannt – den Gegendruck ausübt. Der Druck der ganzen Form geschieht gleichzeitig.
Technische Daten des Heidelberger Tiegels | |
Größter zu verarbeitender Bogen | 26 x 38 cm |
Kleinster zu verarbeitender Bogen | 4 x 7 cm |
Nettogewicht | 1.100 kg |
Druckkraft | 40 t |
Druckgeschwindigkeit | 5.000 Bögen pro Stunde |
Kraftbedarf | 1,1 KW |
Andruckpressen
Zur Maschinensammlung der Winkeldruckerey gehören neben dem original Heidelberger Tiegel noch zwei Andruckpressen: eine Korrex Modell Stuttgart sowie eine Grafix GX 0, beide aus den 1950er Jahren.
Das Korrex Modell Stuttgart ist die kleinste Maschine einer ganzen Serie von Andruckpressen, die die Max Simmel Maschinenfabrik in Pforzheim hergestellt hat, und mit 250 kg ein Leichtgewicht unter den Prüfpressen. Die einfache, kleinformatige (35 x 44 cm) Buchdruck-/Hochdruck-Andruckpresse wurde hauptsächlich in Setzereien als Prüfdruckpresse zur Kontrolle des Bleisatzes eingesetzt, eignet sich jedoch auch für kleinere Auflagen von Kunstdrucken.
Die in der Haas & Kellhofer Maschinenfabrik in Singen hergestellte Andruckpresse Grafix GX 0 kann dagegen größere Formate aufnehmen (56 x 40 cm) und verfügt bereits über einen Farbwerkmotor. Früher wurden auf diesen Maschinen unmittelbar vor dem Auflagendruck sogenannte Andrucke (= Probeabzüge) angefertigt, um die Druckqualität zu prüfen und für den Drucker verbindlich festzulegen.
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