Purrmanns Welt im Licht der Fotografie: Matisse, Liebermann, Rilke & Co.
Die Magie der Fotografie liegt in ihrer einzigartigen Fähigkeit, flüchtige Momente für die Ewigkeit festzuhalten. Mit einem einzigen Klick wird das Vergängliche unsterblich, das Unsichtbare sichtbar und das Alltägliche außergewöhnlich. Mit der Erfindung der Fotografie im 19. Jahr-hundert begann eine neue Ära in der Kunst. Sie befreite die Malerei von der Aufgabe, die Realität naturgetreu darzustellen, und etablierte sich als kraftvolles Medium, um die Welt und das Leben der Menschen in all seinen Facetten einzufangen. Mit der Einführung des Rollfilms und später der Kleinbildkamera im frühen 20. Jahrhundert erlebte die Pressefotografie ihre erste Blütezeit. Namhafte Fotografinnen und Fotografen hielten bedeutende Momente und Personen der Geschichte sowie gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse in eindrucksvollen Bildern fest. Die Fotografie wurde somit zu einem zentralen Element der visuellen Kommunikation und der Dokumentation in der modernen Gesellschaft.
Die Ausstellung „Purrmanns Welt im Licht der Fotografie: Matisse, Liebermann, Rilke & Co.“ im Museum Purrmann-Haus widmet sich den Persönlichkeiten aus dem illustren künstlerischen, gesellschaftlichen und familiären Netzwerk von Hans Purrmann (1880-1966) und Mathilde Vollmoeller-Purrmann (1876-1943). Die Schülerin und der Schüler von Henri Matisse lernten sich in Paris 1908 kennen und heirateten 1912. Lebenslang pflegten sie enge Kontakte zu bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern der Moderne aus den Bereichen der Bildenden Kunst, Literatur, Theater und Film. Viele dieser Wegbereiterinnen und Wegbereiter wie beispielsweise Henri Matisse, Max Liebermann, Rainer Maria Rilke, Leo von König, Lovis Corinth, Karl Vollmoeller, Hermann Hesse, Josephine Baker, Erich Kästner oder Tilla Durieux, zählten zu beliebten Motiven führender Fotojournalistinnen und -journalisten ihrer Zeit.
In den rund 100 Fotografien der Speyerer Ausstellung werden ihre Geschichten lebendig und erzählen von den persönlichen Verbindungen zu Hans und Mathilde Purrmann. Die Aufnahmen spannen den Bogen von der Studienzeit des Paares um 1900 bis zu Purrmanns letzter Schaffensperiode der 1960er Jahren im Tessin. Dabei öffnet sich ein Kaleidoskop der Avantgarde zwischen München, Paris, Berlin, Rom, Florenz, Langenargen und Montagnola.
Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der fotografischen Sammlung Ullstein bei ullstein bild in Berlin realisiert, deren weltweit einzigartiger Bestand zur Pressefotografie bis in die 1890er Jahre zurückreicht. Die Fotografien wurden von den renommiertesten Bildjournalistinnen und -journalisten ihrer Zeit geschaffen und gelten bis heute als ikonische Momentaufnahmen der Geschichte. So zeigt die Ausstellung Aufnahmen bedeutender Pressefotografinnen und -fotografen wie Nini & Carry Hess, Genia Levy, Elli Marcus, Madame d’Ora (Dora Kallmus), Jaro von Tucholka, Karl Schenker, Sasha Stone oder aus berühmten Fotoateliers wie Zander & Labisch oder Binder.
In Zusammenarbeit mit dem Hans Purrmann Archiv in München zeigen zahlreiche Aufnahmen aus dem Nachlass Hans Purrmanns persönliche Einblicke in das bewegte Leben der Künstlerfamilie. Darunter ist ein Album mit einzigartigen Fotografien der Pariser Zeit und von der Hochzeitsreise, die der Maler als Erinnerung aufbewahrt hat. Historische Fotografien von Mathilde Vollmoeller-Purrmann aus dem Museum Purrmann-Haus werfen das Licht auf den außergewöhnlich selbstbestimmten Weg einer jungen Frau und Künstlerin um 1900.
Eine Multivision führt in das Ausstellungsthema ein. Ein weit gefächertes Begleitprogramm für alle Altersgruppen sowie vielfältige museumspädagogische Angebote laden zum interdisziplinären Austausch ein. Nachdem Malerei, Grafik und Bildhauerei im Zentrum vergangener Sonderausstellungen des Museums Purrmann-Haus standen, öffnet die aktuelle Präsentation mit der Fotografie ein Fenster zu einer weiteren wichtigen Ausdrucksform der Moderne. Die unmittelbare Kraft und erzählerische Dichte der Fotografien aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ziehen die Betrachtenden bis heute in ihren Bann und bieten einen spannenden Einblick auf die faszinierende Welt der Avantgarde.
Die Ausstellung wird realisiert in Zusammenarbeit mit der fotografischen Sammlung Ullstein bei ullstein bild in Berlin und dem Hans Purrmann Archiv in München.
Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz.
Termine des Begleitprogramms und weitere Details finden Sie hier im: Flyer
Fotowettbewerb zur Sonderausstellung
»Meine Welt im Licht der Fotografie: Reisefotos«
Wir suchen wir die besten Amateur-Fotografien zum Thema »Meine Welt im Licht der Fotografie«. Viele der in der Ausstellung gezeigten Künstlerinnen und Künstler fanden auf zahlreichen Reisen Inspiration für ihr Schaffen. Schicken auch Sie uns Ihre schönsten Reisefotos. Bis zum 31. 12.2024 kann pro Person eine Fotografie eingereicht werden. Die eingereichten Fotos sind hier, auf der Homepage des Museums, zu sehen. Aus den Einsendungen werden die drei besten Fotografien ausgewählt, die in der Sonderausstellung präsentiert werden.
Zudem warten tolle Preise auf Sie:
Die drei prämierten Fotograf*innen erhalten jeweils eine kostenlose Sonderführung durch die Ausstellung für eine Gruppe von maximal 20 Personen.
Sie möchte mitmachen und uns Ihr Lieblingsreisefotoschicken? Wir freuen uns auf Ihr Einsendung an museum-purrmann-haus@stadt.speyer.de und sind gespannt auf Ihre Eindrücke.
Das sind die Teilnahmebedingungen:
Einsendeschluss ist Donnerstag, 31.12.2024
Per E-Mail mit Betreff "Fotowettbewerb" an: museum-purrmann-haus@stadt.speyer.de
Bestätigen Sie uns in Ihrer E-Mail, dass Sie der/die Urheber*in des Fotos sind und Sie mit einer Veröffentlichung im analogen und digitalen Bereich und Kontaktaufnahme einverstanden sind.
Es kann nur ein Bild pro Einsender gewinnen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Sie stellen uns Deine Aufnahme im Falle eines Gewinns in Druckqualität kostenfrei und lizenzfrei für die Ausstellung zur Verfügung.
Nicht vergessen: um Sie zu erreichen, benötigen wir Ihren Namen und Kontaktdaten.
Das ist das Auswahlverfahren:
Eine Jury trifft eine Vorauswahl von 10 Bildern. Diese 10 Fotos werden auf der Facebook-Seite Kultur Speyer veröffentlicht. Eine Facebook-Abstimmung entscheidet, welche drei Siegerfotos es in die Sonderausstellung im Museum Purrmann-Haus schaffen.
Wir freuen uns auf Ihre Fotos!
Rückblick Sonderausstellungen
Freundespaare der Moderne. Karl Schmidt-Rottluff · Emy Roeder · Hans Purrmann
30.9.2023 bis 1.4.2024
Freundschaft gehört zu den großen Themen der Menschheit. Gerade in der von historischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägten ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Freundschaft zu einem existenziellen Wert der Gesellschaft.
Die Sonderausstellung „Freundespaare der Moderne" des Museums Purrmann-Haus in Speyer zeigt nicht nur zahlreiche großartige Werke von Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976), Emy Roeder (1890-1971) und Hans Purrmann (1880–1966), sondern erzählt auch Geschichten von unterschiedlichen Lebenswegen, Zeitgeschehen und von wahrer Freundschaft.
Zu sehen sind Gemälde und Aquarelle von Karl Schmidt-Rottluff, der zu den Mitbegründern der Dresdner Künstlergruppe „Brücke“ gehört. Sein unverwechselbarer, farbgewaltiger Malstil machte ihn zu einem der bedeutendsten Protagonisten des deutschen Expressionismus. Seine Werke treten in den Dialog mit den ausdrucksstarken Plastiken von Emy Roeder, einer der ersten Bildhauerinnen der Moderne überhaupt, und den kraftvollen Gemälden im Sinne des Kolorismus von Hans Purrmann, dem Mitinitiator und Obmann der „Académie Matisse“.
Hochkarätige Leihgaben aus dem Museum Wiesbaden und dem Museum im Kulturspeicher Würzburg werden durch Gemälde aus der Sammlung des Museums Purrmann-Haus ergänzt. Als herausragende Vertreterin und Vertreter der Kunst der Moderne und beeindruckende Persönlichkeiten des beginnenden 20. Jahrhunderts haben Karl Schmidt-Rottluff, Emy Roeder und Hans Purrmann Werke von überzeitlicher Präsenz und kompositorischer Kraft geschaffen, die bis heute in ihren Bann ziehen.
Der Ausstellungskatalog ist im Museum Purrmann-Haus in Speyer ab dem 29.9.2023 erhältlich:
Freundespaare der Moderne. Karl Schmidt-Rottluff - Emy Roeder - Hans Purrmann, herausgegeben von Maria Leitmeyer, mit Beiträgen von Felix Billeter, Roman Zieglgänsberger und der Herausgeberin, Speyer 2023, 12,- €
Weitere Details: Flyer
Künstlerpaare der Moderne. Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann im Diskurs
25.9.2022-26.3.2023
Künstlerpaare sind ein besonders interessantes und vielschichtiges Thema, das durch die Wiederentdeckung und Neubewertung zahlreicher Künstlerinnen von großer Aktualität und Bedeutung ist. Lange galt große Kunst als vorwiegend männliche Leistung. Diese Perspektive bedarf einer Korrektur.
In der Ausstellung „Künstlerpaare der Moderne. Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann im Diskurs“ treten die Gemälde und Lebenswege von Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann in den Dialog mit den Werken und Biografien der Künstlerpaare Gabriele Münter und Wassily Kandinsky, Max Beckmann und Minna Tube, Reinhold und Sabine Lepsius, Oskar und Marg Moll, Leo von König und Mathilde Tardif und Anna von Hansemann, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Als Schlüsselpersönlichkeiten der europäischen Avantgarde der Moderne führten all diese Künstlerinnen und Künstler die Malerei zu neuen Wegen.Hochkarätige Leihgaben bedeutender öffentlicher Sammlungen und aus Privatbesitz erzählen die Geschichten von unterschiedlichen Partnerschaften, Lebensmodellen und künstlerischen Karrieren. Zu sehen sind ausdrucksstarke Selbstbildnisse und Porträts sowie herausragende Gemälde, Zeichnungen und Fotografien der gemeinsamen Lebensphase wichtiger Künstlerpaare der Moderne. Dabei gibt es zahlreiche Arbeiten der Künstlerinnen zu entdecken, die seit ihrer Entstehung erstmals wieder ausgestellt werden. Die Fragen zum Weg der Ausbildung, nach Realität und Alltag der künstlerischen Arbeit, nach Stellung und Rang in Ausstellungswesen und Kunstmarkt sowie nach der Rollenverteilung in Partnerschaft und Familie werfen das Licht auf ein breites Spektrum vielfältiger Lebensbilder. Die von Maria Leitmeyer kuratierte Ausstellung entführt auf eine eindrucksvolle Reise in die kraftvolle Welt der Malerei der Moderne und erlaubt spannende Einblicke in die Biografien der bedeutendsten Künstlerpaare ihrer Zeit.
Felix Billeter/Maria Leitmeyer (Hg.): Sehnsucht nach dem Anderen – Eine Künstlerehe in Briefen 1909-1914, Berlin/München 2019, 14,90 €; Stürmische Zeiten – Eine Künstlerehe in Briefen 1915-1943, Berlin/München 2020, 18 €; Künstlerpaare der Moderne. Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller-Purrmann im Diskurs, Berlin/München 2021, 18 €
Die Ausstellung wird gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, von der Hans Purrmann Stiftung sowie der Kulturstiftung Speyer.
Weitere Details: Flyer
Besucherstimmen zur Sonderausstellung
„Berührend schön!“ - „Eine wahrlich wunderbare Ausstellung, ausdrucksstark, thematisch hoch interessant, herausragend ausgearbeitet und präsentiert, schlichtweg klasse und empfehlenswert!“ - „Vielen Dank für diese wunderbare Ausstellung, so sensibel und liebevoll zusammengestellt, die doch den Finger in die Wunde typischer Frauenschicksale legt.“ - „Eine hinreißende Ausstellung der Künstlerpaare, in deren Mittelpunkt das Purrmann-Paar steht.“ - „Eine inspirierende und wunderschöne Ausstellung in einem grandiosen Ambiente! Danke!“ - „Eine beeindruckende Ausstellung: Vergleich der Künstlerpaare noch nie vorher gesehen!" - „Inspirierend, relevant, gut konzipiert!“ - „Vielen Dank für die wertvolle und besondere Ausstellung. Tolles Thema, gerne mehr davon!“ - „Großartige Präsentation! Bin begeistert („inspiriert“) und werde diese ganz wunderbare Ausstellung von Herzen weiterempfehlen.“ - „Eine wunderbare Idee, Paare in ihrer Schaffenskraft gegenüber zu stellen“ - "Eine sehr schöne Ausstellung, bei der man viel über die Rolle der Frau in dieser Zeit lernen kann, vielen Dank!" - „Eine sehr gelungene Ausstellung und exzellente kuratorische Leistung!“ - "Eine großartige Ausstellung! Lohnt sich, ein viertes Mal zu besuchen“ - „Wunderbare Ausstellung – wir haben die Begegnung mit den farbenfrohen Gemälden sehr genossen!“ - „Liebevolle Ausstellung, die belegt, wie unterbewertet Künstlerinnen bis heute werden.“