Der „Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst“ soll, so der ausdrückliche Wunsch von Hans Purrmann, an förderungswürdige junge Künstlerinnen und Künstler verliehen werden, die vergleichbar den Lebensstationen Hans Purrmanns (Geburt in der Pfalz, Lebens- und Arbeitsstationen in München, Berlin, Paris, Rom, Florenz, aber auch der Schweiz sowie dem Bodensee) einen europäischen Blick und Bezug, aber auch einen Bogen von europäischen Metropolen und ländlichen Räumen aufweisen. Jeder, der diese Bedingung erfüllt und das 35. Lebensjahr noch nicht überschritten hat, kann sich während der Ausschreibungsphase um den mit einem Preisgeld in Höhe von 6.000 € sowie einer eigenen Katalogpublikation dotierten Förderpreis bewerben.
Der „Große Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer“ wurde von der Hans Purrmann Stiftung ins Leben gerufen. Für diesen mit 20.000 € dotierten Preis werden ca. 50 renommierte Künstlerinnen/Künstler, Kuratorinnen/Kuratoren und Kunstkritikerinnen/Kunstkritiker mit internationaler Erfahrung um einen Nominierungsvorschlag gebeten. Eine Selbstbewerbung ist nicht möglich.
Unter der Leitung von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und Professor Dr. Andreas Bee wirken in der unabhängigen Jury mindestens drei renommierte und international angesehene Künstler*innen sowie nach Möglichkeit ein*e Leiter*in eines Museums und ein*e frühere*r Hans-Purrmann-Preisträger*in sowie ein einmalig von der Stiftung bestimmter Gast mit.
Im Anschluss an die Preisvergabe findet im Kulturhof Flachsgasse regelmäßig eine Ausstellung mit den Arbeiten der Nominierten statt.
Alle wichtigen Informationen über die Durchführung, Teilnahmebedingungen und Bewerbungsmodalitäten können den Vergaberichtlinien der „Hans-Purrmann-Preise der Stadt Speyer für Bildende Kunst“ entnommen werden:
Hans-Purrmann-Preise 2025 - Bekanntgabe der Nominierten
In feierlichem Rahmen werden am 22. Februar 2025 die beiden Hans-Purrmann-Preise für Bildende Kunst der Stadt Speyer in der Heimatstadt ihres Namensgebers verliehen. Im Anschluss sind bis einschließlich 30. März 2025 die Arbeiten der Nominierten für den „Großen Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer“ 2023 sowie den Förderpreis "Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst" 2025 im Kulturhof Flachsgasse in Speyer zu sehen.
Nominierungen für den „Großen Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer“ 2025
Die Vorauswahl für den „Großen Hans-Purrmann-Preis“ fand Ende November in München statt. Neben dem Vorsitzenden, Kunsthistoriker Professor Dr. Andreas Bee, gehörten der Jury die renommierte Malerin und ehemalige Professorin der Münchner Akademie, Karin Kneffel und der Künstler und ehemalige Professor der Kunstakademie Düsseldorf, Marcel Odenbach an. Aus 42 Bewerbungen, die auf Vorschlag von 54 international renommierten Künstler*innen, Kritiker*innen und Kurator*innen eingereicht und zum Wettbewerb zugelassen worden waren, nominierte die Jury folgende acht Künstlerinnen und Künstler für das Finale: Kasia Fudakowski (*1985, Berlin), Buket Isgören (*1992, Köln), Christof John (*1984, Köln), Leon Kahane (*1985, Berlin), Rima Radhakrishnan (*1988, Bremen), Tuğba Şimşek (*1986, Hannover), Teresa Solar (*1985, Madrid/ESP) und Sophie Thun (*1985, Wien/AT).
Der „Große Hans-Purrmann-Preis“ wird 2025 zum siebten Mal ausgelobt und zählt mit einem Preisgeld von 20.000 Euro sowie einer eigenen Katalogpublikation zu den höchst dotierten deutschen Künstlerpreisen. Honoriert werden soll eine individuelle künstlerische Leistung, die eine eigenständig gefundene und konsequent verfolgte Thematik ausdrückt. Erster Preisträger des Großen Hans-Purrmann-Preises war 2012 der israelische, in Berlin lebende Künstler Dani Gal (*1975). Ihm folgten 2015 die Film- und Videokünstlerin Loretta Fahrenholz (*1981), 2017 die Kölner Künstlerin Sabrina Fritsch (*1979), 2019 die Düsseldorfer Künstlerin Kristina Buch (*1983), 2021 der Kölner Fotograf Jan Paul Evers (*1982) sowie 2023 die deutsch-iranische Künstlerin und Filmemacherin Yalda Afsah (*1983).
Nominierungen für den Förderpreis „Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst“ 2025
Bereits Mitte November hat in Speyer die Vorjurierung für den Förderpreis "Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst" stattgefunden. Unter der Leitung von Bürgermeisterin Monika Kabs wirkten der Vorsitzende der Gesamtjury, Kunsthistoriker Professor Dr. Andreas Bee, der Kunsthistoriker und Direktor des Wilhelm-Hack-Museums René Zechlin, der in Offenbach als Professor tätige Künstler und Träger des Hans-Purrmann-Förderpreises 1996 Martin Liebscher sowie als Gast die Künstlerin und Finalistin der letzten Auflage Valentina Jaffé bei der Vorauswahl mit. Insgesamt wurden für den Förderpreis 177 Bewerbungen eingereicht, von denen 144 zum Wettbewerb zugelassen wurden. Aus diesen wählte die Jury folgende sechs Künstlerinnen und Künstler aus: Ella Altmann (*1993, Paris/F), Neda Aydin (*1990, Berlin), Ole Blank (*1990, Hannover), Elizaveta Ostapenko (*1999, Hamburg), Malte van de Water (*1990, Düsseldorf) und Alida Warzecha (*1993, Hannover).
Der Förderpreis "Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst" wurde 1965 anlässlich des 85. Geburtstages von Hans Purrmann von der Stadt Speyer gestiftet und wird bereits zum 22. Mal vergeben. Der mit 6.000 Euro und einer eigenen Katalogpublikation dotierte Förderpreis soll, so der ausdrückliche Wunsch von Hans Purrmann, an förderungswürdige junge Künstler*innen verliehen werden, die vergleichbar den Lebens- und Arbeitsstationen Hans Purrmanns einen europäischen Blick und Bezug, aber auch einen Bogen von europäischen Metropolen und ländlichen Räumen aufweisen.
Die Entscheidung über die Preisvergabe
Die Entscheidung über die Preisträger*innen des Großen Preises und des Förderpreises fällt am 21. Februar 2025 in der zum Wettbewerb aufgebauten Ausstellung. Die erweiterte siebenköpfige Gesamtjury unter der Leitung von Professor Dr. Andreas Bee und Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, der neben den bei der Vorauswahl beteiligten Karin Kneffel, Marcel Odenbach, Martin Liebscher und René Zechlin sowie die Künstler*innen und Professor*innen Leiko Ikemura, Sabrina Fritsch und Matthias Weischer angehören, entscheidet anhand der Originalwerke über die Vergabe.
Die Preisverleihung erfolgt am 22. Februar 2025 um 16 Uhr in feierlichem Rahmen im Historischen Ratssaal mit anschließender Ausstellungseröffnung im Kulturhof Flachsgasse.
Hans-Purrmann-Preise 2023
Für den mit einem Preisgeld von 20.000 Euro sowie einer eigenen Katalogpublikation dotierten „Großen Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer“ ist eine Selbstbewerbung nicht möglich. Die Vorauswahl hierfür fand Anfang Dezember 2022 in München statt. Aus 42 Bewerbungen, die auf Vorschlag von 50 international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, Kritikerinnen und Kritikern sowie Kuratorinnen und Kuratoren eingegangen waren, wählten die Juroren acht Finalist*innen aus.
Bei der sechsten Auflage geht der von der Hans Purrmann Stiftung ins Leben gerufene Preis an Yalda Afsah.
Die 1983 in Berlin geborene deutsch-iranische Künstlerin und Filmemacherin Yalda Afsah studierte an der Burg Giebichenstein Hochschule Halle und der Universität der Künste Berlin. Sie präsentierte ihre Arbeiten im Rahmen verschiedener Ausstellungen und Filmfestivals, darunter Manifesta 13, Locarno Film Festival, New York Film Festival, Berlinische Galerie, Institute of Contemporary Arts London und Neuer Berliner Kunstverein. 2022 zeigte sie zwei Solo Ausstellungen im Kunstverein München und der Halle für Kunst Steiermark. Seit 2019 ist sie Mentorin beim Berlin program for artists (BPA).
Mit Yalda Afsah prämiert die Jury eine Filmemacherin, deren künstlerische Arbeit sich oftmals an der Schnittstelle zwischen Dokumentation und Inszenierung bewegt.
In den letzten Jahren hat sie sich auf die Interaktion zwischen Mensch und Tier konzentriert. In verschiedenen Werkserien stellt sie die Frage nach der Natürlichkeit menschlicher Kontrolle und nach der Künstlichkeit, welche diese Dominanz über das Tier im Falle der Dressur ausstrahlt. Dabei interessiert sie besonders die Art der Machtausübung und Kontrolle, welche Motivation dahintersteht und wie sich das Verhältnis der menschlichen und tierischen Akteure untereinander definiert.
Besonders überzeugt hat die Jury ein Film, in der Taubenflugkunst thematisiert wird. Dabei geht es um extrem ästhetische, jedoch scheinbar widernatürliche Bewegungen. Dem Training der Tauben liegt jedoch keine unmittelbare physische Interaktion zugrunde, denn im Flug bleibt die Taube frei in ihren Bewegungsabläufen.
Für den „Großen Hans Purrmann-Preis der Stadt Speyer“ wurde sie vorgeschlagen von Dr. Bettina Ruhrberg.
Mitte November 2022 hat die Vorjurierung für den Förderpreis „Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst“ stattgefunden. Insgesamt wurden für den Förderpreis 162 Bewerbungen eingereicht, aus denen die Jury acht Künstler*innen für die Hauptauswahl eingeladen hat.
Die Auszeichnungen erhält die 1990 in Berlin geborene Catherine Sanke.
Nach einer Ausbildung zur Holzbildhauerin studierte Catherine Sanke von 2013 bis 2020 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Bildhauerei in der Fachklasse Keramik (Abschluss Diplom). Catherine erhielt zahlreiche Stipendien und nimmt an Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland teil. 2020 gewann sie den Perron-Kunstpreis für Nachwuchskünstler*innen in der Sparte Porzellan.
Überzeugt hat die Jury Catherine Sankes Installation „In Nacht und Eis“ aus dem Jahre 2020: Eine Sammlung von Karteikästen, ein künstlerisches Archiv des Eises. Ausgangspunkt waren die Reisetagebücher der Nordpol-Expedition Fridtjof Nansens von 1893-96. Das in den Aufzeichnungen festgehaltene Erlebnis wird in künstlerischen Reflexionen strukturiert, geordnet und abgelegt. Die Monochromie der Eiswüste ist in Schwarz gespiegelt, die Niederschrift des Erlebten durch den Einsatz des Langlebigen keramischen Materials dauerhaft in den Zettelkästen konserviert. Man taucht ein in eine Bibliothek, eine Privatsammlung, ein Archiv der Stille.
Die feierliche Preisverleihung fand am Samstag, 11. Februar 2023 um 16 Uhr im Historischen Ratssaal Speyer statt. Die Festreden hielten Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler und Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg.
Den jeweils acht Nominierten für den „Großen Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer“, neben Yalda Afsah, Florence Jung, Leon Kahane, John Skoog, Nora Turato, Anna Virnich, Julius von Bismarck, Jonas Weichsel, sowie für den Förderpreis „Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst“, neben Catherine Sanke, Tornike Abuladze, Tobias Becker, Maximilian Bernhard, Maria Braune, Hannah Gahlert, Valentina Jaffé und Manuel Wagner, richtete die Stadt Speyer im Kulturhof Flachsgasse vom 11. Februar bis zum 12. März 2023 eine Ausstellung aus, die erstmals von einer Reihe von Veranstaltungen begleitet wurde.
Parallel zur Ausstellung war die Maximilianstraße mit den Wettbewerbsarbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger aus den Jahren 2012 bis 2021 beflaggt. Ein ausführlicher Flyer zum Fahnenprojekt mit Informationen zu den künstlerisch gestalteten Fahnen steht hier zum Download bereit.
Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger seit 1966 können hier eingesehen werden.