Emma Schultheis (geb. Schweikert) wurde 1892 in Altlußheim geboren. Am 09. Mai 1914 heiratete sie den Malermeister Jakob Schultheis und lebte mit ihm und den beiden gemeinsamen Kindern Ewald und Emma in seiner Heimatstadt Speyer. Das Ehepaar Schultheis war politisch sehr interessiert und sie engagierten sich bis zu deren Verbot 1933 in der SPD.
Im September 1942 besuchte sie ihre Tochter in einem Kurbad in der Nähe von Freiburg. Auf dem Rückweg nutzen sie die Gelegenheit um bei einem Freund, den sie aus der Zeit in der SPD kannten, Halt zu machen. Dieser stellte ihnen mit Rosa Thälmann die Ehefrau von Ernst Thälmann vor. Emma und Jakob beschlossen die Familie Thälmann zu unterstützen und gründeten daraufhin die Widerstandsgruppe "Speyerer Kameradschaft". Sie sammelten Sach- und Geldspenden für Familie Thälmann, halfen Zwangsarbeitern und veröffentlichten Flugblätter.
Im Frühjahr 1944 wurden sie von der Gestapo verhaftet. Der Prozess fand ein Jahr später in Potsdam statt. Jakob wurde zum Tode verurteilt; Emma kam ins Zuchthaus nach Brandenburg. Nach der Befreiung durch die sowjetische Armee konnte Emma Schultheis das Gefängnis verlassen und zu ihrer Tochter Emma nach Speyer zurückkehren. Ihr Sohn Ewald war bereits 1943 als Soldat gefallen. Sie selbst verstarb schließlich im Jahr 1978 in Speyer.
Autorin: Sabrina Albers
Im Lenhart 35
Emma Schultheis lebte bis zu ihrem Tod 1978 in dem Wohnhaus im Lenhart 35. Bis zum heutigen Tag ist das Haus in Familienbesitz, heute wohnt darin eine Urenkelin von Emma Schultheis.