Schleicher-Landgraf, Elisabeth


Elisabeth Schleicher-Landgraf

Für ihren Traum, als Lehrerin arbeiten zu können, musste sie hart erkämpfen.

Mit achtzehn Jahren erteilte die junge Frau bereits Unterricht in Mannheim, Ludwigshafen und Neustadt. Gleichzeitig bildete sie sich in Kaiserslautern an einer Lehrerfortbildungsanstalt weiter. Im Alter von 22 Jahren unterrichtete sie an der Städtischen Mädchenschule die Fächer Englisch, Deutsch und Französisch sowie Kunst, Gesang und Theater. Erst mit 30 Jahren, als erste Frau in Speyer, machte sie 1922 ihr Abitur als externe Schülerin am Humanistischen Gymnasium (heutiges Kaiserdomgymnasium) und gab dort gleichzeitig Unterricht. Zusätzlich schloss sie ein Sprachenstudium in Heidelberg ab. Da die Anfahrt damals wegen der französischen Besatzung erschwert war, musste sie die Rheinfähre Rheinhausen oder ein Schmugglerboot nehmen, um dorthin zu kommen.

Ab 1928 war sie Studienrätin am Städtischen Mädchenlyzeum in Speyer und übernahm 1945 die Leitung der in „Oberrealschule für Mädchen“ umbenannten Schule (Neusprachliches Gymnasium / heutiges Hans-Purrmann-Gymnasium).

Seit der Eheschließung 1929 mit Ludwig Ferdinand Schleicher führte sie den Namen Schleicher-Landgraf. 

Elisabeth Schleicher-Landgraf hat Schulgeschichte in Speyer geschrieben. Für ihre Zeit war sie ungewöhnlich selbstbewusst und beruflich orientiert – auch als verheiratete Frau.

Über 40 Jahre lang war sie im Schuldienst tätig. Sie war Gründungsmitglied der Europa Union. Besonders engagierte sie sich für Mitverantwortung der Schülerinnen und Schüler sowie für die Beteiligung der Elternschaft im schulischen Leben.

Schon früh hat sie sich für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern eingesetzt und gegen Vorurteile einer frauenfeindlichen Umwelt gekämpft. Somit gilt sie heute als eine wichtige Persönlichkeit für die weibliche Emanzipation und als ein Frauenvorbild ihrer Zeit.

Autorin: Irmgard Münch-Weinmann

Augustinerkloster

Agustinerkloster
Agustinerkloster

Von dem im 13. Jahrhundert erbauten Augustinerkloster ist heute nur noch der aus dem 15. Jahrhundert stammende Kreuzgang erhalten. Das auf der Fläche des ehemaligen Klosters 1866 erbaute Schulgebäude diente bis 1950 als Töchter- bzw. Mädchenschule und wurde dann zum Städtischen Neusprachlichen Gymnasium umbenannt. Nach dem Umzug in das 1967 erbaute Schulgebäude des heutigen Hans-Purrmann-Gymnasiums wurde die Schule im Jahre 1982 abgerissen und darauf 1985 die jetzige Sparkasse Vorderpfalz errichtet.