Dorothee Menrath wurde 1945 geboren. Als Kind der Nachkriegszeit und älteste von acht Geschwistern lernte sie früh, Verantwortung zu übernehmen. Nach ihrer Ausbildung übernahm sie die Leitung des Speyerer Stadtarchivs, das älteste Archiv der Pfalz, dessen historische Schätze sie mit Stolz und Pflichtbewusstsein bewahrte. Loyalität, ein kritisches Bewusstsein und Humor zeichneten sie aus. Wichtig war ihr, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Dorothee Menrath war ein wandelndes Gedächtnis der Stadtgeschichte in Person; unzählige Begebenheiten und Fakten vermochte sie in Vorträge, Führungen und Artikel zu fassen.
Frauenpolitisches Engagement
Ein besonders Anliegen für Dorothee Menrath war es, die Erinnerung an das Leben und Wirken der Frauen aus Speyer für das kollektive Gedächtnis zu erhalten. Gemeinsam mit „frauenbewegten“ Kolleginnen gelang es ihr, das Thema Frauengeschichte stärker in den Fokus zu rücken. Interessante Projekte waren u.a. das Buch "Frauen in Speyer", (in Zusammenarbeit mit der ersten Frauenbeauftragten), der Frauenportraitkalender mit dem Team des Frauenbüros im Jahr 2000, sowie Ausstellungen zum Frauenwahlrecht, zum Internationalen Frauentag und die Fotoausstellung "Frauen in Speyer". Von Dorothee Menrath stammt der erste Speyerer Frauenrundgang, den sie konzipierte und selbst wiederholt durchführte. Von Erfolg gekrönt war die Aktion „ Frauen und Straßennamen“: Sie war der Anstoß für die Benennung einiger Speyerer Straßen nach historischen Frauen.
Autorin: Inge Trageser-Glaser
Stadtarchiv
1912 erbaut als Verwaltungsgebäude der Tabakfabrik Wellensiek & Schalk. In den 1930ern erwarb die Stadt das Gebäude und stellte die Räume 1935 der Landesbibliothek zur Verfügung. Anfang der 1990er bezog die Pfälzische Landesbibliothek ein neues Gebäude in der Otto-Meyer-Straße. Seit 1995 befindet sich das Stadtarchiv in dem Gebäude in der Johannesstraße 22a.