Knerr, Hanni


Hanni Knerr

Hanni Knerr arbeitete als Realschullehrerin für Mathematik und evangelische Religion in Speyer; dabei versuchte sie auch immer, den Schüler*innen soziales Handeln zu vermitteln.

Sie nahm in vielen Jahren Aufgaben in der Frauenpolitik wahr. Von 1978 bis 1982 war sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen in Speyer und gehörte seit 1981 deren Landesvorstand Rheinland-Pfalz an, den sie elf Jahre leitete. Dazu gehörte sie auch einige Jahre dem Bundesvorstand an.

Von 1979 bis 2004 war sie Mitglied der SPD-Fraktion im Stadtrat von Speyer, ab 1994 als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Ein besonderes Anliegen war es ihr dort, die Gleichberechtigung der Frauen in Speyer zu verwirklichen. Zu den großen Projekten dieser Zeit, die sie in ihrer Funktion mit voranbrachte,  zählen der erste Frauenförderplan der Stadt Speyer, die Stelle einer ersten Frauenbeauftragten in Speyer und deren Ausstattung. Ihr besonderes Engagement galt auch dem Speyerer Frauenhaus. Politischen Gegenwind zu ihren Überzeugungen, damals nicht selten gegenüber Frauenpolitikerinnen, parierte Hanni Knerr mit Schlagfertigkeit, guten Argumenten, Beharrlichkeit und Humor.

Hanni Knerr wirkte vielfältig in Speyerer Vereinen und Verbänden, wie den Naturfreunden und dem Kunstverein mit. Als Gründungsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft bemühte sie sich auch um die Städtepartnerschaft mit Yavne.

Außerdem gehörte sie dem Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Baugenossenschaft und der WES Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Speyer mbH an und war Mitglied der Zweckverbandsversammlung der damaligen Kreis- und Stadtsparkasse Speyer.

Darüber hinaus arbeitete sie in verantwortungsvollen Ämtern im kirchlichen Bereich mit. Im Presbyterium der Johanneskirche war sie ebenso tätig wie im Bezirkskirchenrat des Kirchenbezirks Speyer.

Hanni Knerr war Trägerin des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundesverdienstkreuzes am Bande.

Autorin: Doris Kannegießer

Historisches Rathaus, Maximilianstr. 12

Historisches Rathaus
Historisches Rathaus

Der spätbarocke Bau wurde zwischen 1712 und 1726 von Johann Adam Breunig erbaut. Es steht an der Stelle, an der zuvor die ehemalige Städtische Kanzlei betrieben wurde, die allerdings beim Stadtbrand von 1689 zerstört wurde. Die Besonderheiten sind der historische Ratssaal im Stil des Rokoko und das ehemalige Stadtarchiv, das heute als Trausaal dient.