Als ehrenamtliche Beigeordnete der Speyerer Wählergruppe war die Grundschullehrerin von 1979 bis 1984 die einzige Frau im Stadtvorstand. 1967 trat sie den Schuldienst in der Pestalozzischule an, wechselte dann 1970 zur Klosterschule. Über den eigentlichen Unterricht hinaus förderte sie besonders schwächere Schülerinnen und Schüler. Am 21.12.1972 zog sie für die Speyerer Wählergruppe in den Stadtrat ein. Ihr politischer Schwerpunkt war die Jugendförderung. Dazu gehörten der Ausbau der offenen Jugendarbeit, der Erhalt der Walderholung und die Integration ausländischer Schülerinnen und Schüler.
1983 wurde Karin Feucht mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1984 gründete sie den Verein zur Förderung der beruflichen Bildung, der sich zu Beginn auf Ausbildungsprojekte für Mädchen spezialisierte und noch heute als etablierter Bildungsträger in Speyer besteht.
Karin Feucht wechselte 1988 zur FDP, nahm aber kein Ratsmandat mehr an. Die „private“ Karin Feucht machte das in Eigenarbeit renovierte Fachwerkhaus in der Pistoreigasse (Ecke Stuhlbrudergasse) zum beliebten Treffpunkt während des Altstadtfestes.
Autorinnen: M. Hogg-Mang, Inge Trageser-Glaser
Stuhlbrudergasse 6
Erbaut 1712 im Auftrag des Eigentümers Johann Georg Kreh. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten mehrmals die Besitzer des Fachwerkbaus. 1976 erwarb die Stadträtin Karin Feucht das stark sanierungsbedürftige Gebäude. Die Renovierungsarbeiten dauerten ein Jahr und wurden von Karin Feucht zum größten Teil in Eigenarbeit durchgeführt. Das Haus ist bis heute im Besitz der Familie von Frau Feucht.