Sophie de La Roche (geb. Gutermann) wurde am 06. Dezember 1730 in ein großbürgerliches Elternhaus in Kaufbeuren geboren. Sie erhielt die in diesen Kreisen typische Ausbildung in Sprachen, Literatur, Kunst und Musik. Im Alter von 17 Jahren verlobte sie sich, doch die Beziehung scheiterte recht bald. Auch ihren zweiten Verlobten, Christoph Martin Wieland, heiratete sie nicht. Die beiden verband allerdings weiterhin eine gute Freundschaft. 1753 heiratete sie den Hofrat Georg Michael Frank La Roche. Die beiden bekamen gemeinsam acht Kinder. 1771 veröffentlichte sie zunächst anonym ihren Briefroman »Geschichte des Fräuleins von Sternheim«. Wieland fungierte dabei als Herausgeber.
Der Roman war ein voller Erfolg und etablierte La Roche als Schriftstellerin.
Nachdem ihr Mann seine Stellung am Hof verlor, zogen sie auf Einladung des Domherrn Hohenfeld nach Speyer. Dort unterhielt sie einen literarischen Salon — den auch Schiller besuchte — und sie gab mit "Pomona für Teutschlands Töchter" eine der erste Frauenzeitschriften heraus, bei der eine Frau als Herausgeberin fungierte. La Roche war es wichtig, auch philosophische Texte zu veröffentlichen und damit anderen Frauen einen Zugang zu Bildung zu verschaffen.
Nach sechs Jahren verließ das Ehepaar La Roche Speyer und zog nach Offenbach. Dort verstarb Sophie de la Roche 1807 im Alter von 77 Jahren.
Autorin: Sabrina Albers
Hohenfeld‘sches Haus, Maximilianstr. 99
Das Anwesen in der Maximillianstraße 99 wurde um 1700 vermutlich für das Domkapitel errichtet. Von 1780 bis 1786 bewohnte Sophie de la Roche und ihre Familie auf Einladung ihres Freundes Domherr von Hohenfeld das Gebäude.
Seit 2001 befindet sich das Antiquariat Marsilius im Erdgeschoss des Hohenfeld’schen Hauses. 2005 wurde zum Gedenken an Sophie de la Roche ein Zimmer im Gebäude Maximilianstraße 99 eingerichtet. Die Sophie-de-la-Roche- Stube ist täglich geöffnet und kann Montag bis Samstag ab 10:00 Uhr und Sonntag ab 13:00 Uhr besucht werden.